Dienstag, 14.02.2006
Erste Bibel-Übersetzung für sibirische UreinwohnerMoskau. Mit dem Lukas-Evangelium ist erstmals ein Teil der Bibel in die korjakische Sprache übersetzt worden. Das Moskauer Institut für Bibelübersetzung hatte zuvor mehrere Jahre an der Ausgabe gearbeitet, heißt es in einer Pressemitteilung der Russischen Orthodoxen Kirche vom Dienstag.
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Nach Ansicht der örtlichen Behörden können die Bibeltexte dabei helfen, die korjakische Sprache vor dem Aussterben zu bewahren. Die gesamte Auflage soll in Kirchengemeinden, Schulen und Bibliotheken verteilt werden.
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Derzeit leben nur noch etwa 3.000 Korjaken im dünn besiedelten Norden der Pazifikhalbinsel Kamtschatka, die ihren Lebensunterhalt zum Teil noch als Rentierzüchter bestreiten. Wie die Sprachen der anderen kleinen Völker Sibiriens und der russischen Pazifikregion wird auch Korjakisch mit kyrillischen Buchstaben geschrieben. Eine Schriftsprache wurde erst nach der Oktoberrevolution geschaffen.
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Das 1973 gegründete Institut für Bibelübersetzung hat es sich zum Ziel erklärt, die Heilige Schrift oder zumindest Auszüge daraus allen Völkern der ehemaligen Sowjetunion in ihrer Muttersprache zugänglich zu machen. Ursprünglich hatte es seinen Sitz in Stockholm. 1997 zog das Institut nach Moskau.
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(epd/kp)
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