Freitag, 28.01.2011
Absturz bei Smolensk: geheime Weisung von Kacyznski?Warschau. Gab es vor dem Flug der polnischen VIP-Delegation nach Smolensk möglicherweise eine geheime Weisung, die besagte, ein Ausweichen auf einen Reserveflugplatz sei nur mit Genehmigung von Lech Kaczynski möglich?
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Mit einer diesbezüglichen Enthüllung tritt am Freitag die Boulevardzeitung Komsomolskaja Prawda unter Berufung auf einen polnischen Journalisten an die Öffentlichkeit. Der behauptet, die Sonderfliegereinheit, die die Flüge der Staatsführung absolviert, habe eine entsprechende Geheiminstruktion gehabt.
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Kurz vor dem verhängnisvollen Flug nach Smolensk, bei dem am 10. April 2010 die Präsidentenmaschine beim Landeanflug im dichten Nebel zerschellte, habe die Einheit die geheime Dienstanweisung bekommen, nur dann auf einen anderen Flughafen auszuweichen, wenn der Hauptpassagier an Bord dies genehmigt.
Hauptpassagier war auf diesem Flug der polnische Präsident Lech Kaczynski. Nach Angaben des Journalisten hatte die Präsidialverwaltung darauf bestanden, nachdem ein Pilot sich während des russisch-georgischen Konflikts im August 2008 geweigert hatte, Kaczynskis Befehl auszuführen und in Tiflis zu landen.
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Damals war die Maschine, in der außer Kaczynski die Staatschefs der Ukraine, Litauens und Lettlands saßen, in Aserbaidschan gelandet. Polnische Abgeordnete hatten daraufhin die Staatsanwaltschaft aufgefordert, ein Verfahren gegen den Piloten wegen Befehlsverweigerung einzuleiten.
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Der Pressesprecher der polnischen Luftstreitkräfte dementierte die Meldung der russischen Zeitung. Es gäbe keine Geheimweisung. Der polnische Regierungssprecher hatte dagegen zunächst die Existenz dieser Instruktion zugegeben, später dann aber seine eigenen Worte dementiert.
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