Lange Zeit musste Putin mit dem personalen Erbe der Jelzin-Ära leben. Doch wer glaubte, dass der Präsident nach seiner Wiederwahl sämtliche Altlasten über Bord werfen würde, sah sich getäuscht. Wie auch zuvor gibt es in der Präsidialadministration ein Gleichgewicht der Kräfte. Dem Geheimdienstler Igor Setschin steht der zur Familie zählende Wladislaw Surkow gegenüber. Wie die Aufgabenteilung der beiden aussieht, ließ Medwedjew offen, doch einen ersten Stellvertreter (das war bislang Dmitri Kosak, der ins Weiße Haus wechselte), gibt es nicht.
Die übrigen Stellvertreter dürfen als Helfer des Präsidenten weiterhin in der Präsidialverwaltung arbeiten, allerdings werden ihre Befugnisse wohl eingeschränkt. Insgesamt soll es neun Präsidentenhelfer in der Administration geben, d.h. neben den bisherigen Vize-Administratoren wird noch ein Posten frei. Es gibt Gerüchte, dass der Ex-Presseminister Michail Lessin die Stelle einnehmen werde. Medwedjew hatte versprochen, einen guten Job für ihn zu finden.
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