Moskau. Im gebirgigen Süden der Kaukasus-Repubblik Tschetschenien sind am Wochenende in der Nähe der Siedlung Wedeno heftige Kämpfe zwischen der russischen Armee und tschetschenischen Kampfgruppen ausgebrochen. Russischen Militärangaben kamen dabei sechs föderale Soldaten ums Leben, acht weitere wurden verletzt. Den Armeeangaben zufolge hatte in der Nacht zum Sonntag eine Gruppe tschetschenischer Kämpfer versucht, die Siedlung Dyschne-Wedeno zu erobern. Salambek Maigow, Emissär des tschetschenischen Rebellenpräsidenten Aslan Maschadow wurde unterdessen in Washington vom US-Außenministerium empfangen.
Dabei betonte der Maschadow-Unterhändler, die Tschetschenen würden die Ziele der amerikanische Anti-Terror-Koalition unterstützen. Maigow, der auch mit Vertretern des Pentagon zusammentraf, zeigte sich zufrieden mit seinen Gesprächen in Washington. Die amerikanische Seite habe ihre Besorgnis zum Ausdruck gebracht, dass der Tschetschenien-Konflikt auf benachbarte Regionen wie Georgien übergreifen könne, sagte der Rebellen-Emissär dem Radiosender „Echo Moskaus“.
Zuletzt hatten die tschetschenischen Kampfgruppen erheblich an internationalem Beistand verloren. Im Juni war der tschetschenische Ex-Präsident Selimchan Jandarbijew wegen angeblicher Verbindungen zur Al Kaida auf eine Fahndungsliste der UNO gesetzt worden. Jandarbijew hatte vor dem Sturz des Taliban-Regimes die tschetschenische Botschaft in Afghanistan geleitet. Auch die Kritik westlicher Spitzenpolitiker am russischen Vorgehen in der Kaukasusrepublik ist praktisch verstummt.
(kp/.rUFO)
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