Von André Ballin, Moskau. 1989, zum Ende der Sowjetzeit wurde in Moskau der Fußballclub „Roter Hammer“ für deutsche Geschäftsleute gegründet. Im Juni feiert der erste ausländische Fußballclub Russlands sein 15-jähriges Bestehen. 30 Mitglieder von Anfang 20 bis Mitte 50 laufen inzwischen beim Verein dem runden Leder hinterher. Zum Jubiläumsturnier am 19. Juni kommt sogar der deutsche Botschafter Hans-Friedrich von Ploetz.
Acht „internationale“ Mannschaften werden bei dem Turnier um den Sieg kämpfen. Zum Großteil setzen die sich ebenfalls aus ausländischen Freizeitkickern zusammen, die als Geschäfsleute, Journalisten oder Studenten nach Moskau kamen. Ob der „Rote Hammer“ beim Turnier alle Gegner schlägt, ist dabei nicht so wichtig, wie das gemeinsame Grillen danach. Trotzdem ist ein gesunder Ehrgeiz natürlich auch den Kickern des „Roten Hammers“ nicht abzusprechen.
Immerhin trainieren sie fleißig jeden Dienstagabend im Sportkomplex der Universität MGIMO (Universität für internationale Beziehungen) an der uliza Lobatschewskogo 76. „Mitmachen können alle Deutschsprachigen, die in Moskau wohnen“, sagt Niko Rickert, der die PR-Arbeit des Clubs macht. Ganz billig ist die Mitgliedschaft nicht. 150 Euro im Halbjahr müssen die Fußballenthusiasten aufbringen.
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„Wegen der hohen Hallengebühren müssen wir diese Beiträge nehmen“, rechtfertigt Rickert den Preis. Aber die Mitgliedschaft in einem ordentlichen Verein ist für einen Deutschen eigentlich sowieso unbezahlbar. Wo findet man schon so viel Kameradschaft, kann beim Training oder bei Turnieren Kunststücke mit dem runden Leder zeigen (bzw. sich zeigen lassen) oder danach bei einem Bier gepflegt über Fußball und seine Weisheiten philosophieren, wenn nicht mit ein paar Gleichgesinnten?
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