Moskau. Am Sonntag findet in Moskau die 100. Aufführung des neuen russischen Musicals „12 Stühle“ statt, das auf der Geschichte des gleichnamigen Romans von Ilja Ilf und Jewgenij Petrow aufbaut. Obwohl die russischen Versionen der US-amerikanischen Musicals „Chicago“ und „The 42-nd Street“ zuletzt beim Publikum durchgefallen sind, rechnen die Produzenten Tigran Keosajan und Alexander Zekalo weiterhin mit einem großen Erfolg ihrer Inszenierung.

Der 1928 geschriebene satirische Roman erzählt die Geschichte des hinterlistigen Abenteurers Ostap Bender, der gemeinsam mit dem Adligen Kissa Worobjaninow das in einem Stuhl versteckte Erbe seiner Schwiegermutter sucht. Die Jagd nach dem Schatz führt sie von Moskau bis zur Halbinsel Krim quer durch Sowjetrussland.

Die meisten Lieder des Musicals sind bearbeitete sowjetische Schlager verschiedener Epochen von Pionier-Liedern der 30-er bis zu den Hits von Pop-Diva Alla Pugatschowa. Zum Markenzeichen des Musicals wurde das Lied "Zieh den Springer!“ gewählt, das auch im Fernseh-Werbeclip anklingt.

Wie die Autoren des Musicals auf einer Pressekonferenz erklärten, entspricht gerade dieses Lied dem Charakter der Hauptperson Ostap Bender. Im Vergleich zu den zwei bekannten sowjetischen Romanverfilmungen wirken Bender zweite Hauptperson Worobjaninow im Musical eher blass.

Weil es unmöglich war, den ganzen Roman auf die Bühne zu bringen, haben die Produzenten nur die wichtigsten Episoden, umgesetzt. Außerdem dachten sie sich einige neue Szenen. Das Treffen zwischen Bender, Worobjaninow und dem sowjetischen Schriftsteller Maksim Gorki fehlt im Buch ganz. Zekalo und Keosajan wollten diese Figur in der Vorstellung zum Leben erwecken, da „Gorki ein Mensch jener Zeit“ sei.

Anlässlich der 100. Aufführung haben die Organisatoren am 29. Februar eine Reihe von Überaschungen für die Zuschauer vorbereitet. Die Hauptrollen sollen an diesem Abend von den Produzenten selbst gespielt werden.

(wm/.rufo)