…fragten sich die Bewohner Moskaus noch im Juni. Nun ist der Sommer da und eine andere Frage bewegt die Gemüter: wie der Hitze Moskaus entkommen, vor allem aber wo? Es gibt einige Grünflächen, die Kühle spenden, doch wo können die Moskauer baden? Wie jedes Jahr vor den heißen Tage untersuchte der Staatliche Sanitäts- und Seuchendienst die Naherholungsgebiete der russischen Hauptstadt. Nur acht der 13 untersuchten Plätze bieten Bademöglichkeiten.
Im Osten der Stadt lädt der Strand „Lewobereschie“ zum Baden ein. Lewobereschie ist zwar kostenlos, aber nur schwer als Badestrand zu identifizieren und obendrein schwer zu finden. Dennoch kann der Badelustige zu jeder Tag- und Nachtzeit ins kühle Nass springen. Einen Bademeister gibt es nicht, dafür einen Bootsverleih und einige kleine Cafés. Auf sanitäre Einrichtungen muss der Gast hier allerdings verzichten. Diese befinden sich einzig in der Nähe der Moskauer Ringautobahn.
„Beloje Osero“ ist ein sehr beliebter, weil kostenloser Badeort in Moskau. Der Strand hat zur Unterhaltung nicht allzu viel zu bieten. Außer einem Bootsverleih und einer Schaschlikbude muss der Besucher selbst für Unterhaltung und Ernährung sorgen. Auch die Toiletten heben die Stimmung nicht. Sie sind aus der Ferne am Geruch erkennbar und der Besuch erfordert viel Mut.
Der im Westen gelegene Strand „Rubljowo“ gehört zu den saubersten Moskaus und erfreut sich demnach besonderer Beliebtheit. Findet der Sonnenhungrige ein freundliches Plätzen kann er von 9 bis 22 Uhr der Erholung frönen. Der Service ist besonders auf junge Leute zugeschnitten: Volleyballplätze, Wasserski, Bootsverleih und eine Reihe von Cafés lassen die Zeit nicht lang werden. Für Sicherheit im und am Wasser ist gesorgt. Alles aber hat seinen Preis; auch der Eintritt! Zugang zum Gelände erhält, wer zwischen 15 und 25 Rubel (-,50 bis -,70 Euro Cent) zahlt.
Die Seen „Serebrjanij 2 & 3“ liegen im Moskauer Nordwesten. Da für Rentner und Vorschüler der Eintritt zu Serebrjanij Zwei frei ist, erweist sich der Strand als Kleinod der älteren Generation. Für Sicherheit und Gesundheit sorgen ein Bademeister und eine Rettungsstation. Der Strand, wie auch die Toiletten werden regelmäßig gereinigt.
„Serebrjanij Bor 3“ empfängt pro Tag bis zu 2000 Wasserratten. Maximal 50 Rubel (1,50 Euro) kostet der Eintritt. Für Rentner und Vorschüler ist er frei. Der regelmäßig gesäuberte Strand bietet Umkleidekabinen, Duschen und Toiletten. Wer sich nicht mit Tischtennis oder Tennis die Zeit vertreiben will, kann auch hier im gemieteten Boot für ca. 150 Rubel (5 Euro) übers Wasser schippern.
Den teuersten Badespaß verspricht „Wodnoje Dinamo“, vielen auch bekannt unter „Wodni Stadion“. Der Eintritt kostet 100 Rubel (3 Euro), dafür ist rund um die Uhr geöffnet. Der Strand ist traumhaft sauber und gepflegt und zieht die Moskauer und ihre Gäste in Scharen an. Empfohlen sei an dieser Stelle, den Strand am Wochenende zu meiden, da es fast aussichtslos ist, ein freies Plätzchen zu finden. Fast alle Annehmlichkeiten werden gegen Bargeld geboten: Toiletten, Umkleidekabinen, Cafés, Restaurants, ein kleiner Supermarkt, Wassersport und sogar ein Schönheitssalon. Nachts bietet „Wodnoje Dinamo“ ein buntes Unterhaltungsprogramm mit Diskothek.
„Akademitscheskije Prudy“ ist nicht nur Erholungs-, sondern auch Naturschutzgebiet. Aus diesem Grund ist es verboten, Glasverpackungen und Spiritousen mitzubringen. Vor Ort kann der Besucher allerdings fast alles kaufen. Zur sportlichen Betätigung stehen Tischtennisplatten und ein Bootsverleih zur Verfügung. Außerdem gehören Toiletten, Duschen und ein Café zur Infrastruktur. Geöffnet ist täglich von 9:00 Uhr bis 1:00 Uhr nachts. Der Eintritt liegt bei 30 Rubel (1 Euro).
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Der „Nudistkij Pljasch“ (Nacktbadestrand) ist kostenlos zugänglich und, wen wundert´s, besonders bei den männlichen Zeitgenossen beliebt. Diese sind vor allem daran interessiert, die Frauenquote zu steigern, um den unterhaltungsarmen Aufenthalt zu versüßen. Tatsächlich gibt es weder Wassersportmöglichkeiten, noch ein Café oder Restaurant. Die Toiletten starren vor Dreck und weisen zahlreiche Gucklöcher auf. Das Hauptproblem des Strandes stellen die häufigen Diebstähle dar.
Allen Sonnenhungrigen, Badelustigen und Erholungssuchenden sei ein erfrischender Wasserspaß gewünscht, verbunden mit dem Hinweis: aus einem verbrannten Pelz wird keine braune Haut!
(cu/.rufo)
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