5. Februar 2001: Keine Toten, aber 20 Verletzte, darunter zwei Kinder. Auf der Metro-Station Belorusskaja explodiert ein Sprengsatz. Er war in einer Tasche unter einer der Marmor-Bänke der Station deponiert worden. Täter unbekannt.
Von Karsten Packeiser und Lothar Deeg, Moskau. Ihr werdet ein grosses Fest bekommen, sagte ein etwa dreißigjähriger Mann mit kaukasischem Akzent am Freitagmorgen einer U-Bahnangestellten und verschwand im Gewühl des Moskauer Berufsverkehrs. Kurz darauf wurde die russische Hauptstadt erneut Schauplatz eines blutigen Terroranschlags. Mindestens 39 Menschen starben und über 120 wurden verletzt, als ein Sprengsatz in einem überfüllten U-Bahn-Waggon explodierte. Für die russische Führung steht fest, dass auch die Spur des jüngsten Terroranschlags nach Tschetschenien führt.
Moskau. Der Terroranschlag könnte genutzt werden, um ihn unter Druck zu setzen, erklärte Wladimir Putin. Es sei nicht das erste Mal, dass solche Verbrechen mit anderen Ereignissen im Lande synchronisiert werden. Es sei kein Zufall, dass in letzter Zeit aus dem Ausland Verhandlungen mit dem tschetschenischen Ex-Präsidenten gefordert wurden. Russland verhandelt aber nicht mit Terroristen, es vernichtet sie, sagte Putin.
Moskau. Das Attentat in der Moskauer Metro forderte eine erschreckend hohe Zahl an Menschenleben und warf viele Fragen auf. russland-aktuell sprach mit Sergej Gontscharow, Sicherheitsexperte, Ex-Chef der Antiterrorgruppe Alpha und Abgeordneter der Moskauer Stadtduma über Hintergründe und Schlussfolgerungen aus diesem Anschlag. Das Gespräch führte André Ballin.
Irina Chakamada ist Präsidentschaftskandidatin bei den Wahlen im März 2004. russland-aktuell sprach mit ihr über den Terroranschlag und seine Folgen. Das Gespräch führte Alexander Mironow.
Nikolai Charitonow ist Präsidentschaftskandidat der Kommunisten. russland-aktuell bat ihn um eine kurze Stellungnahme zu dem Bombenanschlag in der Moskauer Metro. Das Gespräch führte Alexander Mironow.
Sergej Glasjew, russischer Präsidentschaftskandidat über das Attentat und dessen Schuldige: Schuld an der Finanzierung des Terrorismus sind Leute, die auf den Moskauer Märkten arbeiten. Um die Gefahr des Terrorismus auszurotten, müssen dessen finanziellen Wurzeln ausgerissen werden. Jeder weiß, dass diese Leute, die auf den Märkten arbeiten, bei uns Geld einsammeln, das sie später den Rebellen geben, damit diese unsere Bürger töten. Deshalb muss man den Terrorismus hier ersticken.
St. Petersburg. Nach Zeugenaussagen ist ein Phantombild erstellt worden, mit dem in Moskau nach einem 30 bis 35 Jahre alten Mann mit kaukasischem Äußeren gefahndet wird, der den Terroristen/die Terroristin begleitet haben soll. Anscheinend soll er kurz vor der Explosion einer Metro-Angestellten in der Station Awtosawodskaja gesagt haben, es stünde ein großes Fest bevor, und dann unflätig geschimpft haben. (sb/.rufo)
Von Susanne Brammerloh, St. Petersburg. Im Zusammenhang mit dem Terroranschlag in der Moskauer Metro wurden in der Petersburger U-Bahn die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Aber auch wenn doppelt so viele Miliz-Patrouillen in den Foyers und auf den Bahnsteigen den Passagierfluss im Auge behalten, kann es eine absolute Kontrolle nicht geben.
St. Petersburg. Eine kürzlich durchgeführte Untersuchung lässt darauf schließen, dass fast die Hälfte der Straßen-Prostituierten von St. Petersburg HIV-infiziert sind. In Moskau sind es nur zwölf Prozent. Dies mag daran liegen, dass der Bestand der hauptstädtischen leichten Damen schneller wechselt in Petersburg sind dagegen fast nur einheimische Frauen am Werk.
Moskau. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht über den jüngsten Terroranschlag. Heute um halb neun detonierte in der Moskauer Metro eine Bombe. Wildfremde Menschen gehen aufeinander zu. Haben Sie schon gehört? Wieviele Opfer gibt es? Sind die Durchgänge geschlossen?
Von Lothar Deeg, St. Petersburg. Seit 1999 lebt die russische Hauptstadt mit der ständigen Gefahr und verdrängt sie doch immer wieder: Sprengkommandos radikal-moslemischer Extremisten haben in Moskau bereits zwei Wohnblöcke, ein Rockfestival, einen Nobel-Boulevard und vor zwei Monaten auch die Straße vor der Staatsduma in blutige Schlachtfelder verwandelt. Und ein ganzes Theater als Geisel genommen. Nun hat es, schon fast logisch, die Moskauer Metro erwischt.
Von Susanne Brammerloh, St. Petersburg. Im Zusammenhang mit dem Terroranschlag in der Moskauer Metro wurden in der Petersburger U-Bahn die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Aber auch wenn doppelt so viele Miliz-Patrouillen in den Foyers und auf den Bahnsteigen den Passagierfluss im Auge behalten, kann es eine absolute Kontrolle nicht geben.
St. Petersburg. Eine kürzlich durchgeführte Untersuchung lässt darauf schließen, dass fast die Hälfte der Straßen-Prostituierten von St. Petersburg HIV-infiziert sind. In Moskau sind es nur zwölf Prozent. Dies mag daran liegen, dass der Bestand der hauptstädtischen leichten Damen schneller wechselt in Petersburg sind dagegen fast nur einheimische Frauen am Werk.
Moskau. Mindestens 25 Menschen kamen bei dem Terroranschlag in der Moskauer Metro ums Leben. Weitere 30 Personen mussten mit zum Teil schweren Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert werden. Über 700 Personen wurden aus dem Metrotunnel evakuiert. Die Polizei glaubt, dass ein Kamikaze-Attentäter hinter der Katrastrophe stecken könne. Die Sprengkraft der Bombe entsprach etwa einem Kilogramm TNT.
Moskau. Die Explosion erfolgte in der Hauptberufsverkehrszeit um Viertel vor neun, Moskauer Zeit. Sie zerstörte einen Metro-Wagen in einem Zug, der aus dem Zentrum in Richtung der Industriegebiete im Süden fuhr. Der zweite Wagen des Zuges wurde stark beschädigt. Es soll viele Verletzte und auch Tote gegeben haben. Einzelheiten sind noch nicht bekannt. Aus dem Metroschacht dringt jetzt Rauch. Es gibt keine Funkverbindung mit dem Zug. Die Passagiere werden evakuiert. Die Moskauer Krankenhäuser sind alarmiert.
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