Dienstag, 08.04.2008
Giftgas-Stadt Tschapajewsk steht vor der LiquidationTschapajewsk. Der Bürgermeister von Tschapajewsk im Gebiet Samara schlägt vor, die von ihm geführte Stadt zu entsiedeln. Der Grund: Durch die Produktion von Giftgasen ist die Erde verseucht, die Bewohner sind krank.
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Tschapajewsk entwickelte sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts aus mehreren Arbeitersiedlungen. Die chemischen Fabriken der Stadt produzierten Giftgase wie Phosgen, Lewisit und Senfgas. Bei der Herstellung wurden jahrzehntelang die Sicherheitsbestimmungen verletzt. Die Abwässer der Produktion gingen ungesäubert direkt in die Wasserläufe.
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Die Folge: In Tschapajewsk erkrankten drei Mal so viele Menschen an Tuberkulose, Kehlkopf-, Leber- und Nierenkrebs als im Gebiet Samara. In den letzten 15 Jahren sank die Bevölkerungsrate von 100.000 auf 70.000 Menschen, weil vier Fabrikgiganten schließen mussten. Nur vier Prozent der Kinder in Tschapajewsk sind gesund.
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In der Stadt herrscht Armut; die Zahl der Drogenabhängigen sowie die Verbrechensrate sind überdurchschnittlich hoch. Der Bürgermeister der Stadt, Nikolai Malachow, sieht in dieser Situation nur einen Ausweg: Die Bewohner sollen ausgesiedelt und die Stadt aufgegeben werden.
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