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Yi Son Yeon ist auf dem Weg zur Raumstation ISS (Foto: offiziell) |
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Dienstag, 08.04.2008
Südkoreas Tereschkowa greift nach den SternenMoskau. Die Raumstation ISS bekommt eine neue Crew. Die Sojus-Rakete ist am Dienstag in Baikonur ins All gestartet. An Bord ist auch eine Südkoreanerin, die erst durch einen Spionageskandal ins Raumfahrtprogramm kam.
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Vor einem Monat war Yi Son Yeon noch eine zwar hübsche, aber weitgehend unbekannte Spezialistin für Computertechnik beim High Tech Konzern Samsung. Nun ist sie der Star in ihrem Heimatland Südkorea.
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Hat Südkoreaner Industriespionage betrieben?
Schuld ist ein mutmaßlicher Spionageskandal. Anfang März forderte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos Seoul unmissverständlich zur Abberufung des südkoreanischen Kosmonauten Ko San auf.
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Der hatte nicht nur monatelang im Kosmonautenstädtchen Koroljow bei Moskau mit den übrigen Mitgliedern der insgesamt 17. ISS-Besatzung trainiert, sondern wohl auch heimlich geschnüffelt. Verstöße gegen den Kosmonautenkodex lautete die verklausulierte Formulierung dafür.
Angeblich soll er sein Trainingshandbuch per Post nach Hause geschickt und zudem noch heimlich im Flugleitfaden der russischen Sojus-Piloten geschmökert haben. Die Wissbegier des Koreaners fand die russische Weltraumagentur so verdächtig, dass sie ihn rauswarf.
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Als Ersatzfrau ins All
Stattdessen darf nun seine Ersatzfrau zur ISS fliegen. Gemeinsam mit den Russen Sergej Wolkow und Oleg Kononenko wird sie in zwei Tagen auf der Internationalen Raumstation landen. Seoul hat für die Entsendung eines eigenen Kosmonauten immerhin 25 Mio. USD nach Moskau überwiesen.
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Zwar sind die Russischkenntnisse der 29jährigen eher dürftig, aber die Arbeit in einem männlichen Kollektiv ist Yi Son Yeon eigenen Aussagen zufolge bereits gewohnt. Auch das Lächeln in die Kameras gelang der Tereschkowa Südkoreas vor dem Start sehr professionell.
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Während des Weltraumaufenthalts soll sie u.a. in mehreren südkoreanischen Fernsehsendungen auftreten und dort den Schülern Grundlegendes über Physik erzählen. Darüber hinaus wird sie an 18 verschiedenen Experimenten im Weltraum beteiligt. Mitte April kehrt sie dann mit Pegyy Whitson und Juri Malentschenko zur Erde zurück.
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