St. Petersburg. Die schwedische Fähre „Silja Opera“, die zwischen Helsinki und Petersburg verkehrt, hat kein Glück im Hafen der nördlichen Hauptstadt. Bereits zum zweiten Mal in zwei Monaten kollidierte sie beim Auslaufen mit einem anderen Schiff. Zudem führte das russische Außenministerium erneut die Visapflicht für die Passagiere des Seeliners ein, die sie gerade mal vor zwei Wochen aufgehoben hatte.
Beim Passieren des reichlich engen Meereskanals bei der Ausfahrt aus dem Hafen streifte die „Silja Opera“ den vor Anker liegenden Eisbrecher „Jermak“. Beschädigt wurden dabei die Rettungsboote beider Schiffe, die Fahrt konnte mit ein paar Stunden Verspätung aber fortgesetzt werden. Ein ganz ähnliches Malheur passierte bereits vor zwei Monaten an fast genau derselben Stelle, als die „Silja Opera“ zwei Frachtschiffen zu nahe kam. In beiden Fällen stand derselbe Lotse auf der Brücke der schwedischen Fähre.
Ein technisches Problem ganz anderer Art betrifft die Visapflicht für die Passagiere. Erst im Oktober hatte das russische Außenministerium die „Silja Opera“ als Kreuzfahrtschiff anerkannt (dem waren monatelange Debatten über den Status des Schiffs vorausgegangen) und die Fahrgäste somit vom Visazwang befreit. Doch nun legen die Moskauer Beamten den Rückwärtsgang ein. Weil Finnland nicht mit ähnlichen Vergünstigungen für russische Touristen geantwortet hat, müssen die Touristen, die Petersburg per Schiff anlaufen wollen, wieder ein russisches Visum beantragen.
Laut der Tageszeitung „Delowoi Peterburg“ hofft der Betreiber der Fährlinie, „Inflot Worldwide St. Petersburg“, dass es bald zu einer Einigung kommen wird und die Visa wieder abgeschafft werden. Zurzeit steuern wöchentlich etwa 600 Passagiere an Bord der „Silja Opera“ den Petersburger Hafen an. Vertreter der Tourismusbranche sind der Meinung, die Abschaffung der Visapflicht könnte die Zahl der Fahrgäste um 80 Prozent anheben.
(sb/.rufo)
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