Nachtleben
Russische Bars, Discos und Klubs sind anders. Auch wenn es eher die Ausnahme ist, dass der Tresen zur Tanzfläche wird, wie in der "Hungry Duck" in Moskau. Üblich ist es, in der Disco auch gleich zu essen - in vielen Fällen sogar ausgezeichnet. Ein Ausflug ins russische Nachtleben lohnt sich allemal.
Russische Nachtklubs sind besser als ihr Ruf. Rigorose Sicherheitskontrollen am Eingang sollten Besucher nicht abschrecken. Im Gegenteil: Russische Discobesucher haben es gerne gesittet. Das in Westeuropa übliche Gedränge ist weitgehend unbekannt. Zu Schlägereien im Klub kommt es selten. Angehörige des Sicherheitsdienstes greifen bereits ein, wenn Gäste nur schon angerempelt werden.
Die Bedienung wird helfen, einen Tisch und Sitzgelegenheit zu finden. Der Lärmpegel ist in den meisten Klubs erträglich, das Durchschnittsalter im allgemeinen höher als bei uns. Die Stimmung ist oft sehr ausgelassen. Vorstellungen mit Publikumsbeteiligung (nur wer will) werden abgelöst von erotischen Einlagen. Die Preise sind durchgehend tiefer als in Westeuropa, allerdings lohnt es sich nicht, vor Mitternacht loszuziehen. Dafür sind die Klubs mindestens bis sechs Uhr früh geöffnet. Die Getränke sind einiges günstiger als in Westeuropa. Die meisten Etablissements bieten auch heiße Küche an.
Nur ganz vereinzelt gestatten Klubs nur Mitgliedern Zutritt. Selten ist auch die sogenannte face control-Politik (wird mit russischem Akzent ausgesprochen), welche es dem Türsteher ermöglicht, nur die Gesichter reinzulassen, die ihm gerade passen. Die überwältigende Mehrheit der Klubs steht allen offen, solange man noch einigermassen gerade stehen kann. Will man als Gruppe reingelassen werden, wird der Eintrittspreis zum Verhandlungsgegenstand. Frauen haben bis Mitternacht häufig freien Zutritt. Trinkgelder sind nicht üblich, werden aber gerne akzeptiert. Kellner haben manchmal "Mühe mit dem Wechselgeld". Wir empfehlen, hart zu bleiben und genau nachzuzählen.
Quelle:
Denz,W. - Eckstein, K. Business mit Russland. Ein Ratgeber für Einsteiger. Verlag Paul Haupt; Bern - Stuttgart - Wien. ISBN 3-258-06318-4.
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