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Golfstrom schaltet ab, neue Eiszeit beginnt bald
Workuta: Endstation in der eisigen Tundra
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Newa und Winterpalast. Foto: Deeg

Erste Schritte auf historischem Boden

Sie sind zum ersten Mal in Petersburg? Neid, Neid ... Denn nichts ist schöner und wertvoller als der erste Eindruck, der erste Augenblick des Kennenlernens, der Bekanntschaft mit einem unbekannten Ort. Ist es dazu noch eine Stadt wie St. Petersburg, steht einem interessanten und fruchtbringenden Aufenthalt nichts mehr im Wege. Dürfen wir Sie an die Hand nehmen – und Ihnen dabei ein bisschen was erzählen?

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Schlossplatz (Luftbild: Deeg)

Petersburg von oben

In St. Petersburg sind die Berge nicht nur sehr niedrig, sie stehen auch sehr weit auseinander ... Kurzum, es ist topfeben. Ob das nun ein Vorteil oder ein Nachteil für die Besichtigung ist, bleibt dahingestellt. Um sich allerdings einen Überblick über die weitläufige Stadt zu verschaffen, muss man notgedrungen hoch hinaus. Da es die legendären Petersburger Dachwanderungen leider nicht mehr gibt, empfehlen wir hier vier Möglichkeiten, wie man die Stadt dennoch aus der Vogelperspektive genießen kann.

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Vor Demonstrationen und Großveranstaltungen ist der sonst dich befahrene Newski auch mal autofrei (foto: ld/rufo)

Der Newski-Prospekt

Schlagader der Innenstadt, pulsierendes Kulturzentrum und Einkaufsstraße – all das ist der widersprüchliche Newski zugleich. Erker springen aus den Hausfassaden hervor, Skulpturen schmücken die Dächer, gleichzeitigt sind einige ruinierte Blöcke mit Werbeplakaten überspannt. Boutiquen, Juweliere und Parfümerien locken in glitzernde Einkaufsparadiese und Konditoreien auf einen Kaffee mit Sahnetörtchen – während draußen vor den Ladentüren arme Babuschkas ihre Waren feilbieten.


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Metrostation Pl. Wosstanija (foto:Kronast)

Metro: Stalins letzte Kathedralen

Der Bau zwischen den siebenstöckigen Stalinhäusern am Prospekt Statschek könnte ein Kirchlein sein: Ein klassizistischer Säulenportikus, um sechs Treppenstufen über den Gehweg erhaben, schwere, ornamentverzierte Holztüren und eine runde, glänzende Dachkuppel. Doch das Kreuz auf der Spitze fehlt - es hat auch nie eines gegeben. Es handelt sich um ein Ehrenmal für die Verteidiger Leningrads im Großen Vaterländischen Krieg - und gleichzeitig um den Eingang zur Metrostation Awtowo.



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Die Steinkugeln und die Rostral-Säulen sind das Markenzeichen der Strelka (foto: ld/rufo)

Die Strelka – die Spitze der Wassili-Insel

Schiffe legen am an und ab, Kaufleute bringen ihre Waren an den Mann, während in der Börse um Vertragsabschlüsse gefeilscht wird. So oder ähnlich muss es auf der Landspitze (auf russisch: Strelka) der Wassili-Insel zugegangen sein, bevor sich Mitte des 19. Jahrhunderts das Stadtzentrum auf die „Große Seite“ verlagerte. Heute zeugt vom einstigen Handelshafen noch das architektonische Ensemble der klassizistischen Bauten, die Rostral-Säulen - und die kleine Geschäftswelt am Fuße des Kais.


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Fast wie zu Dostojewskis Zeiten: ein Hinterhof in den Arme-Leute-Quartalen (foto. Deeg/rufo)

Ein Spaziergang auf Dostojewskis Spuren

Dostojewski und Puschkin sind zwei der bedeutendsten Literaten, deren Leben und Werk eng mit St. Petersburg verknüpft ist. Doch Dostojewski (1821 – 1881) steht für eine ganz andere russische Kultur als Puschkin. Im Gegensatz zu diesem lebte er oft an der Armutsgrenze und wohnte lange in einem der ärmsten Stadtteile dieser Zeit – im Heumarkt-Viertel, wo sich der Gestank des Kanalwassers vermischte mit dem Mief aus unzähligen Kneipen, in denen viele ihr letztes Geld versoffen. Hier siedelte Dostojewski auch seine literarischen Helden an.

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Ein Denkmal für Peter den Großen - aber der etwas anderen Art (foto: ld/rufo)

Historischer Spaziergang: Geheimnisse der Zarendynastie

Die Zaren lebten gefährlich: Nur wenige starben eines natürlichen Todes. Andere wurden vergiftet, ermordet oder nahmen sich das Leben. So erzählt die russische Zarendynastie eine Geschichte der politischen Umstürze. Ein Spaziergang vorbei an den Denkmälern und Palästen in Petersburg lässt die Legenden und Anekdoten um die Intrigen der Mächtigen wieder lebendig werden.


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P. Kosyrew (li.) mit Gefolge (foto:ld/rufo)

Exklusiv für Fußgänger: Peter zeigt seine Stadt

Der Dachwanderer ist wieder da – aber nun bleibt er am Boden und nährt sich redlich: Peter Kosyrew, der einst Erlebnis-hungrige Petersburg-Touristen zu seinen ebenso legendären wie unerlaubten Exkursionen auf die Dächer der Stadt führte, hat ein neues Programm aufgelegt: Mit „Peter’s Walking Tours“ können Gäste die Nördliche Hauptstadt auf verschlungenen und wenig bekannten Wegen kennenlernen – grundsätzlich zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

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Sommergarten

Zwischen Newa und Mojka, zwischen Schwanenkanal und Fontanka liegt der älteste Park Petersburgs. Schon 1704 von Peter dem Großen in Auftrag gegeben, war er während der Zarenherrschaft Schauplatz rauschender Feste. Erst seit dem 19. Jahrhundert ist der Park mit seinen unzähligen Marmorstatuen auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich.

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Der eherne Reiter (foto:ld/rUFO)

Der eherne Reiter

Das berühmte Denkmal für Peter I., den Gründer von St. Petersburg, ist ein Pilgerort für Touristen und Hochzeitsgesellschaften. Für gerade dem Standesamt entsprungene Brautpaare ist es eine fast heilige Pflicht, am Fuße des Denkmals auf dem Dekabristenplatz einen Blumenstrauß abzulegen. Der Stadtvater muss die Ehe sanktionieren, sonst steht das Glück auf wackeligem Boden.

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Die Admiralität (foto:ld/rUFO)

Admiralität

Das Admiralitätsgebäude mit seinen perfekten klassizistischen Proportionen bildet den Mittelpunkt des Petersburger Stadtzentrums. Von hier gehen gleich dem Dreizack des Meeresgottes Neptun die drei Hauptstraßen Newski Prospekt, Gorochowaja uliza und Wosnessenski Prospekt aus, die das gesamte städtebauliche Konzept der Nördlichen Hauptstadt bestimmen.

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Witebsker Bahnhof (foto:ld/rufo)

Ein Bahnhof mit eleganten Zügen

Zum 300. Stadtgeburtstag im Jahr 2003 wurde viel im historischen Zentrum restauriert - unter anderem auch der schönste aller Petersburger Bahnhöfe: der „Witebski Woksal“. Mit den hölzernen Sitzbänken im unteren Wartesaal, den Fußbodenkacheln, Glasfenstern und Lampen bietet der Jugendstilbau aus dem Jahr 1904 Art nouveau zum Anfassen.


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