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P. Kosyrew (li.) mit Gefolge (foto:ld/rufo) |
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Exklusiv für Fußgänger: Peter zeigt seine StadtDer Dachwanderer ist wieder da aber nun bleibt er am Boden und nährt sich redlich: Peter Kosyrew, der einst Erlebnis-hungrige Petersburg-Touristen zu seinen ebenso legendären wie unerlaubten Exkursionen auf die Dächer der Stadt führte, hat ein neues Programm aufgelegt: Mit Peters Walking Tours können Gäste die Nördliche Hauptstadt auf verschlungenen und wenig bekannten Wegen kennenlernen grundsätzlich zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
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Im Internet |
"Peter's Walking Tours" (engl.)
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Im Gegensatz zu den wilden Anfangsjahren hat Petersburgs innovativster Fremdenführer nun alles ganz offiziell aufgezogen: eine Firma gegründet, Prospekte gedruckt, eine (sehr appetitliche) Webseite eingerichtet, junge Stadtführer-Kollegen angelernt, neue Routen ausgearbeitet und einen Fahrplan für die Stadtwanderungen aufgestellt: Im Internet kann man erfahren, wann und wo welche Führung beginnt. Vorbuchungen sind nicht erforderlich. Mitbringen muss man nur etwas Ausdauer in den Waden, Rubel im Gegenwert von etwa 10 Dollar und hinreichende Englisch-Kenntnisse deutsche Führungen hat Peter leider noch nicht im Angebot.
Auch wenn die Dächer inzwischen für Wandervögel unzugänglich sind (da zu viele Dachböden mit Schlössern verrammelt wurden), hat der passionierte Globetrotter weiterhin ungewöhnliche Entdeckungsreisen durch seine Heimatstadt zu bieten: Bei einer Revolutions-Tour tritt man in Lenins Fußstapfen, beim Rasputin-Spaziergang lässt er eine der geheimnisvollsten Figuren der Stadtgeschichte wieder lebendig werden verbal zumindest. Und als Kontrapunkt zur Hochglanz-Selbstdarstellung der Stadt zu ihrem 300. Geburtstag arbeitet Peter Kosyrew gerade eine Slum-Tour durch verkommene Hinterhöfe und ruinierte Quartale aus.
Dostojewski und seinen Helden kann man entweder nüchtern-wissenschaftlich nachspüren oder bei einem Streifzug durch die Spelunken entlang Raskolnikows 730 Schritte atmosphärisch und geistig in sich aufnehmen. Weitere Themenwanderungen sind der Blockade oder dem Kommunistischen Erbe gewidmet und als Spezialität hat er eine Sich-durch-die-Stadt-futtern-Tour ausgearbeitet, bei der viel über lokale Essgewohnheiten zu erfahren sein soll.
Kurzum, Peter Kosyrew verschafft Einblicke, wie man sie als Tourist in St. Petersburg weder durch Reiseführerstudium noch bei herkömmlichen Stadtrundfahrten oder Spaziergängen auf eigene Faust bekommen kann.
(ld/rUFO)
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