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Der fünfte Kanal soll praktisch landesweit auf Sendung gehen (Foto: Djatschkow/.rufo)
Der fünfte Kanal soll praktisch landesweit auf Sendung gehen (Foto: Djatschkow/.rufo)
Donnerstag, 26.01.2006

TV-Senderechte: Petersburg gewinnt 43 Regionen

St. Petersburg. Der lokale „Fünfte Kanal“ gewann den Wettbewerb um die Schaffung eines neuen föderalen Fernsehkanals. Insider munkeln, dass an diesem Sieg die „lange Hand des Kremls“ nicht ganz unbeteiligt war.



Von außen betrachtet sieht alles wunderbar aus: Der Sender „Petersburg – Fünfter Kanal“ setzte sich gegen fünf Konkurrenten (darunter Ren TV und „Domaschnij“) durch sein gutes, landesweit ideal einsetzbares Konzept durch und ging völlig zu Recht als Sieger aus dem Wettbewerb hervor.

Petersburger Narben und Kränkungen


Gouverneurin Valentina Matwijenko gab in einem Interview für den „Kommersant” allerdings unumwunden zu, dass sie das Projekt Präsident Wladimir Putin ans Herz gelegt habe, weil „die Petersburger bis heute Narben haben und gekränkt sind, dass ihre Stadt die Stimme verloren hat, die im ganzen Land erklungen war“.

Damit spricht sie die Tatsache an, dass der „Fünfte Kanal“ 1997 sein landesweites Senderecht eingebüßt hatte und seither ein Provinzdasein fristen musste. Damit scheint es jetzt wieder vorbei zu sein, denn demnächst wird Petersburg in 43 Regionen vertreten sein. Moskau gehört allerdings nicht dazu, so dass immer noch ein wesentliches Element fehlt, um den alten Status quo wiederherzustellen.

Bis an den Pazifischen Ozean


Der „Fünfte Kanal“ hat von nun an unter anderem Nowgorod, Wolgograd, Kasan, Krasnojarsk, Omsk, Orenburg, Pskow, Ufa und Tschita im Visier. In Blagowestschenk-am-Amur, Gorno-Altaisk, Murmansk, Petropawlowsk-Kamtschatski und Tscheljabinsk müssen die Sender dagegen erst von Null auf neu entwickelt und aufgebaut werden.

Ist Petersburg gleicher als gleich?


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Petersburgs Konkurrenten bei dem Wettbewerb waren geteilter Meinung, was die „lange Hand des Kremls“ betrifft. Boris Gratschowski vom Kanal „NIK: Kinderfernsehen“ kommentierte seine Niederlage mit den Worten: „Alle sind gleich, aber die Petersburger sind gleicher!“. Damit meinte er offensichtlich das potentielle Auftauchen eines weiteren Putin-freundlichen Senders im Lande.

Sein Kollege Alexander Rodnjanski von „Domaschni“ (Hauskanal) hält die Wahl dagegen für objektiv. Laut „Kommersant“ bekam seine Fernsehstation bei der Entscheidung auch nur zwei Stimmen weniger als der „Fünfte Kanal“. Mitglieder der Auswahlkommission betonten, es habe keinen politischen Druck auf sie gegeben.

Hauptstadt der Regionen


Matwijenko sieht die Zukunft des Petersburger Senders indes als „Kanal der Regionen“. Natürlich konnte sie es sich nicht nehmen, ihr Lieblingsthema in die Waagschale zu werfen: Wenn Petersburg die Möglichkeit bekommt, landesweit zu senden, könnte es auf diese Weise zur Hauptstadt der Regionen werden.

Wie das Konzept der neuen Fernsehanstalt aussehen wird, weiß noch niemand so recht. Klar ist, dass die heute auf dem „Fünften Kanal“ ausgestrahlten Petersburger Lokalnachrichten Platz machen müssen für Informationen aus der jeweiligen Region. Womöglich wird, wenn es soweit ist, der zweite Petersburger Lokalsender STO die alleinige Petersburger Lokalberichterstattung übernehmen.

Auch der Start des neuen Projekts steht noch in den Sternen. Bis alle finanziellen, rechtlichen und technischen Probleme bewältigt sind, können nach den Worten eines Experten „Monate, wenn nicht Jahre vergehen“.

(-sb/.rufo)



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Die zwei Türme: Die goldene Kuppel der Isaaks-Kathedrale und die Nadel der Admiralität markieren weithin sichtbar das Petersburger Stadtzentrum. (foto: ld/rufo)







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