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Natalja Matwejenko vor dem Rennstart (Foto: skisport.ru)
Natalja Matwejenko vor dem Rennstart (Foto: skisport.ru)
Freitag, 10.02.2006

Winterspiele beginnen mit Doping-Verdacht

Moskau. Die Olympischen Winterspiele haben ihren ersten Doping-Verdacht. Acht Athleten wurden wegen eines zu hohen Hämoglobinwertes für fünf Tage gesperrt. Unter den Verdächtigen ist auch eine Russin.


Noch vor dem Start haben die Olympischen Winterspiele von Turin ihren ersten Skandal. Von 224 getesteten Athleten wiesen acht einen zu hohen Hämoglobinwert auf. Betroffen sind zwei US-Amerikaner, ein Kanadier, zwei Weißrussen, die deutsche Skiläuferin Evi Sachenbacher und die Russin Natalja Matwejewa.

Hämoglobin macht müde Sportler munter


Hämoglobin ist für den Transport des Sauerstoffs im Blut verantwortlich. Ein zu hoher Wert kann auf natürliche Ursachen, wie z.B. Höhentraining, zurück gehen. Allerdings führt auch die Einnahme des Blut-Dopingmittels Epo zu einem erhöhten Wert. Alle betroffenen Athleten erhielten eine fünftägige Schutzsperre.

Bei Russland-Aktuell
• Russland will 25 Medaillen bei Winter-Olympiade (03.02.2006)
• Schwarzmeerküste: Schneekatastrophe bei Sotschi (01.02.2006)
• Olympia-Bewerbung: Nach Moskau nun Sotschi (27.07.2005)
• Olympia – weder elende Pleite noch voller Erfolg (31.08.2004)
• Olympia: Mit Doping ganz nach oben (23.08.2004)
Danach dürfen sie theoretisch wieder an den Start gehen, wenn sich der Hämoglobinwert normalisiert hat. Während die deutsche Staffel-Olympiasiegerin Evi Sachenbacher damit zumindest das Jagdrennen am Sonntag verpasst, könnte für ihre russische Kontrahentin Matwejewa alles gut enden. Ihr Start ist erst am Dienstag vorgesehen.

Da die Doping-Probe am Mittwoch entnommen wurde, läuft die Sperre am Montag ab. Allerdings zehrt ein solcher Test natürlich an den Nerven der betroffenen Athleten, unabhängig davon, ob sie gedopt haben oder nicht.

Erinnerungen an Salt Lake City


In Russland werden vor allem schlechte Erinnerungen an die letzte Olympiade in Salt Lake City wach. Damals sperrte das IOC die die fünffache russische Olympiasiegerin Larissa Lasutina einige Minuten vor dem Staffelstart wegen eines zu hohen Hämoglobinwertes. Die russische Mannschaftsführung drohte damals, aus Protest das gesamte Team abzuziehen.

Einige Tage später gewann Lasutina dann zwar den 30-Kilomter Langlauf, musste die Goldmedaille jedoch später wieder abgeben, da in ihrem Blut das Dopingmittel Darbopoetin entdeckt wurde.

Saubere Olympia-Erfolge als beste Werbung für Sotschi


Insgesamt kam die russische Mannschaft damals auf enttäuschende 13 Medaillen, davon fünf goldene. In Turin wollen sich die russischen Olympioniken revanchieren. Insgesamt rechnen die Verantwortlichen mit mindestens 25 Medaillen, davon siebenmal Gold.

Um allerdings Werbung für Sotschi als Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014 zu machen, reichen Medaillen allein allerdings nicht aus. Das Team muss sich vor allem auch als sportlich sauberes Team präsentieren. Doping-Skandale kann sich Russland also nicht leisten.

(-ab/.rufo)


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