 Moskau. Nach Angaben des Yukos-Finanzdirektors Bruce Misamore verfügt der Ölkonzern über etwa eine Mrd. USD an freien Mitteln. Experten waren bisher von einem Betrag zwischen zwei und drei Mrd. USD ausgegangen. Dennoch begann Yukos mit der Rückzahlung erster Kredite.Mit der Steuerbehörde verhandelt das Unternehmen über eine Ratenzahlung der Steuerschulden.
Im Mai hat Yukos, wie erst jetzt bekannt wurde, mit der vorzeitigen Rückzahlung von Krediten an ausländische Banken begonnen. Etwa 300 Mio. USD flossen an die Societé Generale und die Citybank. Dadurch und durch Dividenzahlungen in Höhe von 600 Mio. USD sowie Steuerabführungen von 400 Mio. USD käme die Differenz zwischen den Analystenschätzungen und der derzeitigen tatsächlichen Finanzlage zustande, begründete Misamore am Montag.
Dennoch gebe es keinen Grund zur Panik, findet Russlands Finanzminister Alexej Kudrin. „Yukos hat genügend Mittel, um die Steuerforderungen zu erfüllen, und die Situation rund umYukos wird von den Investoren schon nicht mehr als bedrohlich empfunden“, sagte er.
Tatsächlich hatte sich nach einer Solidaritätsbekundung Putins für Yukos vergangene Woche die Stimmung an der Börse deutlich aufgehellt. Putin hatte gesagt, dass der Staat kein Interesse am Bankrott Yukos’ habe. Danach kam es dann auch zu Kompromissverhandlungen zwischen Yukos und der Finanzbehörde über die Rückzahlung der 3,4 Mrd. USD Steuerschulden.
Der Prozess geht derweil heute in die nächste Runde. Am 26. Mai hatte das Schiedsgericht der Forderung der Steuerbehörde nach einer Nachzahlung der 3,4 Mrd. USD im Prinzip entsprochen. Um die Rückzahlung des Geldes zu beschleunigen, ging die Behörde noch einmal in Widerspruch. Nach der zu erwartenden Bestätigung des Urteils kann es dann auch in Kraft treten.
(ab/.rufo)
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