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Georgien will ohne russisches Gas über den Winter kommen (Foto: www.newsru.com)
Georgien will ohne russisches Gas über den Winter kommen (Foto: www.newsru.com)
Dienstag, 24.10.2006

Georgien: Gas aus Iran statt aus Russland

Moskau. Eine georgische Regierungsdelegation hat in Teheran über die Aufnahme von Gaslieferungen aus dem Iran verhandelt. Die Zusammenarbeit mit dem iranischen Regime soll Georgien aus seiner Abhängigkeit von Russland befreien.

Präsident Michail Saakaschwili hatte seinen Bürgern versprochen, im kommenden Winter werde es in Georgien keine Engpässe bei der Heizversorgung mehr geben. Da sich die Beziehungen zwischen beiden Nachbarländern seit Monaten kontinuierlich verschlechtern, rechnet die georgische Regierung mit drastischen Tarifsteigerungen oder gar der völligen Einstellung der Gasexporte aus Russland.

Iran-Deal bedroht Annäherung an den Westen


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Erhebliche Mehrkosten kämen jedoch in jedem Fall auf Georgien zu: Das iranische Gas würde 230 Dollar pro 1.000 Kubikmeter kosten. Georgien bezieht Gas aus Russland derzeit zu einem Preis von 110 Dollar pro 1.000 Kubikmeter.

Derzeit reicht die Kapazität der bestehenden, über Aserbaidschan verlaufenden Pipeline aus dem Iran noch nicht, um den gesamten georgischen Bedarf decken, berichtete die Tageszeitung „Wremja Nowostej“ am Dienstag. Da auch der BP-Konzern mit der Ausbeutung des „Schach-Denis“-Feldes vor der aserbaidschanischen Küste später beginne als ursprünglich geplant, müsse Georgien wohl oder übel auch weiter mit Russland verhandeln. Eigentlich hatten die Georgier darauf gehofft, ihren Energiebedarf weitgehend aus Aserbaidschan decken zu können.

Ein Abkommen mit dem Iran hätte für Tiflis womöglich weitreichende Konsequenzen. Saakaschwili hat die Westintegration seines Landes zum strategischen Ziel seiner Regierung erklärt. Die Annäherung an die USA bekäme einen spürbaren Rückschlag, sollte Georgien bei seinen Wirtschaftsbeziehungen ausgerechnet auf den amerikanischen Erzfeind Iran setzen.

Bereits im vergangenen Winter hatte Georgien sich mit dem Mullah-Staat auf Notlieferungen geeinigt. Die Pipeline aus Russland war zuvor nach einem Terroranschlag für mehrere Wochen unterbrochen worden.
(kp/.rufo)



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Das Hauptquartier des Staatskonzerns Gazprom (Gasprom) in Moskau. 80 Prozent des russischen Kapitals sind in Moskau konzentriert. (Foto: .rufo)

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