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Georgien-Konflikt: Blockade und Razzien in Moskau
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Michail Saakaschwili bietet Russland die Stirn (Foto: www.newsru.com)
Michail Saakaschwili bietet Russland die Stirn (Foto: www.newsru.com)
Dienstag, 03.10.2006

Russland bricht alle Verbindungen nach Georgien ab

Moskau. Die angeblichen russischen Spione kehrten am Montag aus Tiflis nach Moskau zurück, doch die Krise zwischen Russland und Georgien spitzt sich zu. Die totale Blockade der Kaukasusrepublik hat begonnen.

Um Mitternacht wurden auf Anweisung aus dem Kreml jegliche Verkehrsverbindungen nach Georgien abgebrochen. Der Auto- und Flugverkehr wurden eingestellt. Die Post liefert keine Briefe und Geldüberweisungen mehr in das Land aus. Die russische Eisenbahn stellt die Kurswagenverbindung Moskau – Tiflis ein.

Aeroflot erstattet den vollen Ticketpreis


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• Spionage-Prozess gegen Russen in Georgien eröffnet (29.09.2006)
• Georgien verhaftet russische Offiziere als Spione (28.09.2006)
• Georgien beschuldigt Russland des Umsturzversuchs (07.09.2006)
• Kämpfe im Kaukasus: Georgien nimmt Kodori-Tal (27.07.2006)
Ein Vertreter der russischen Flugaufsicht erklärte fadenscheinig, das Landeverbot für georgische Gesellschaften hänge mit deren hohen Schulden gegenüber der Behörde zusammen. Jedoch stellten auch die russischen Airlines S7 und Aeroflot ihre Flüge von Moskau nach Tiflis ein. Passagiere mit bereits bezahlten Tickets können den vollständigen Preis zurückerhalten. Die Flugunternehmen empfahlen allen Reisenden, statt ins boykottierte Georgien nach Armenien zu fliegen und von dort auf dem Landweg weiterzureisen.

Schmerzhaft für hunderttausende Georgier ist vor allem der bislang nur geplante Stop aller Geldüberweisungen aus Russland. Viele Familien in Georgien halten sich nur dank der Hilfe in Russland arbeitender Verwandter über Wasser. Den Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern kann das totale Embargo dagegen nicht mehr viel anhaben. Gegen Georgiens Hauptexportgüter wie Wein und Gemüse haben die russischen Behörden schon vor Monaten ein Einfuhrverbot verhängt.

Dabei war der eigentliche Grund für die russischen Strafmaßnahmen am Montag entfallen. Die georgischen Behörden hatten die vier zuvor verhafteten russischen Offiziere in Tiflis an den derzeitigen OSZE-Vorsitzenden und belgischen Außenminister Karel de Gucht übergeben und konnten Georgien inzwischen verlassen. Nach ihrer Ankunft in Moskau erklärten die Männer, alle Anschuldigungen gegen sie seien haltlos.

Keine Vendetta erklärt


Der georgische Staatschef Michail Saakaschwili hatte dagegen auf einer Pressekonferenz noch einmal seine Version des Vorfalls bestätigt: „Wir haben Russland keine Vendetta erklärt, sondern ein gefährliches Spionage-Netz ausgehoben.“ Wahrscheinlich seien die Georgier von ihrer Schutzmacht USA zurückgepfiffen worden, kommentierte der Duma-Politiker Konstantin Satulin die Auslieferung der Offiziere.

Georgische Regierungsmitglieder planen derweil Gegenmaßnahmen. So soll der Luftraum der Kaukasusrepublik vollständig für russische Flugzeuge gesperrt werden. Die Georgier hoffen zudem darauf, dass Russland sich mit dem Embargo international isoliert.

(kp/.rufo)



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Sitzungsaal im Konstantins-Palast in St.Petersburg, Austragungsort für G-8 im Juli 2006. Hier fand unter anderem auch bereits der Petersburger-Dialog 2005 statt. (Foto: .rufo)





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