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Im Konfliktgebiet Abchasien kontrollieren Blauhelmtruppen den Verkehr (Foto: Archiv) |
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Donnerstag, 27.07.2006
Kämpfe im Kaukasus: Georgien nimmt Kodori-TalMoskau. Truppen des georgischen Innenministeriums haben den Aufstandsversuch im Kodori-Tal an der Grenze zu Abchasien niedergeschlagen. Bei den Kämpfen soll es Tote und Verwundete gegeben haben.
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Die Angaben zu der Militäroperation sind widersprüchlich. Die Oppositionszeitung Georgian Times berichtet von sieben Toten und 23 Verletzten. Andere Quellen sprechen von bis zu 50 Verletzten.
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Einmarsch nach Unabhängigkeitserklärung
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Am Wochenende hatte der bisherige Statthalter von Präsident Michail Saakaschwili in der Region, Emsar Kwiziani, erklärt, dass sich die Bewohner des Tals nicht mehr der Zentralmacht in Tiflis unterordnen würden. Das Kodori-Tal ist für Georgien von strategisch wichtiger Bedeutung, ist es doch der einzige Teil Abchasiens, der von georgischen Truppen kontrolliert wird.
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Dementsprechend scharf fiel die Antwort aus Tiflis aus. Eine Militärkolonne aus mehreren Hundert bewaffneten Angehörigen der Innenministeriumstruppen setzte sich in Marsch. Nach dem Ablauf eines kurzen Ultimatums begannen die Kampfhandlungen.
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Georgien kontrolliert die Situation
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Inzwischen ist die Lage im Kodori-Tal wohl weitgehend unter Kontrolle der föderalen Kräfte. Das Heimatdorf des aufständischen Kwiziani wurde von der Artillerie unter Beschuss genommen, nachdem Freischärler von dort aus auf Hubschrauber geschossen hatten. Durch das Artilleriefeuer soll eine 50jährige Frau ums Leben gekommen sein.
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Kwiziani selbst gelang die Flucht. Allerdings ist er nach Angaben georgischer Medien verletzt. Für Informationen über seinen Aufenthalt hat Georgien 58.000 USD versprochen. Die Militäroperation selbst wurde am Nachmittag für weitgehend beendet erklärt.
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Unruhe in ganz Abchasien
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Die Polizeiaktion hat auch im übrigen Teil Abchasiens für Aufregung gesorgt. In der seit Anfang der 90er Jahre von Georgien abtrünnigen Teilrepublik wurde befürchtet, dass die georgischen Militärs versuchen, durch das Kodori-Tal nach Abchasien einzumarschieren.
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Präsident Sergej Bagapsch wandte sich daher mit der Bitte an UN und Russland, den Aufmarsch der Georgier zu verurteilen. Auch nach dem Abschluss der georgischen Operation sind die Streitkräfte Abchasiens in Alarmbereitschaft. Die Wiederaufnahme eines Militärkonflikts mit Abchasien kann zum endgültigen Zerfall Georgiens führen, warnte Bagapsch.
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Auch den Konflikt im Kodori-Tal habe die Führung in Tiflis zu verantworten, kritisierte er. Diese greife immer häufiger zu aggressiven Methoden, um die russischen Friedenstruppen in Abchasien und Südossetien zu diskreditieren und herauszudrängen, meinte Bagapsch.
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Auch Russland hatte die Aktion kritisiert. Dies sei eine grobe Verletzung der Moskauer Waffenstillstandserklärungen, kommentierte das russische Außenministerium. Da die Vorgänge auch die russischen Sicherheitsinteressen beträfen, verfolge Russland das Geschehen aufmerksam, hieß es.
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(ab/.rufo)
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