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Russische Blauhelm-Soldaten in der Krisenregion Abchasien (Foto: Archiv) |
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Dienstag, 25.07.2006
Krise im Kaukasus: Aufstand im georgischen AbchasienMoskau. Im Kaukasus droht ein neuer Konflikt. Der einzige von Georgien kontrollierten Teil Abchasiens, das Kodori-Tal, will sich nicht mehr Tiflis unterordnen. Georgien schickt Truppen. Abchasien ist in Alarmbereitschaft.
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Der Vertreter von Georgiens Präsident Michail Saakaschwili in der Region, Emsar Kwiziani, erklärte bereits am Sonntag, dass er sich der Zentralregierung in Tiflis nicht mehr länger unterordnen werde. Diese vernachlässige die Interessen der Bürger in der Kodori-Region. Die einst von Saakaschwili aufgelösten Truppen zur Selbstverteidigung werde er wieder formieren, gab Kwiziani bekannt.
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Militärkolonne auf dem Marsch
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Uns ist bekannt, dass Verteidigungsminister Irakli Okruaschwili am 27. Juli den Sturmangriff auf das Tal plant. Aber jede Streitkraft, die mit Waffen hierher kommt, erhält die entsprechende Antwort, sagte Kwiziani. Auf diese Drohung hin warteten die föderalen Kräfte gar nicht bis zum 27. Juli. Bereits heute setzte sich eine Militärkolonne mit Innen- und Verteidigungsminister an der Spitze in Marsch.
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Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax sind 800 georgische Soldaten unterwegs. 30 LKW, 18 Geländewagen vom Typ Niwa und zwei Panzerfahrzeuge sind auf dem Marsch. Im Kodori-Tal sind bereits alle Telefonleitungen unterbrochen.
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Unruhe in ganz Abchasien
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Unter diesen Umständen herrscht auch im übrigen Teil der von Georgien abtrünnigen Teilrepublik Abchasien Alarmstimmung. Die Aufregung begründet sich auch auf den in letzter Zeit wachsenden Spannungen zwischen Tiflis auf der einen Seite sowie Suchumi und Zchinwali (Hauptstadt Südossetiens) auf der anderen Seite.
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Saakaschwili hatte wiederholt betont, dass er die Einheit Georgiens wiederherstellen werde. Insofern befürchtet die Führung in Suchumi, dass die Vorgänge im Kodori-Tal nur der Vorwand für einen georgischen Militäraufmarsch sind und die Truppen von dort aus weiter marschieren in den übrigen Teil der abtrünnigen Republik. Als Anfang der 90er Jahre ein blutiger Bürgerkrieg zwischen beiden Parteien tobte, versuchten georgische Truppen schon einmal über das Kodori-Tal nach Abchasien einzudringen.
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Präsident Sergej Bagapsch wandte sich daher an UN-Generlasekretär Kofi Annan und Russlands Außenminister Sergej Lawrow mit der Bitte um Hilfe. Georgien verletze die Abmachungen der Moskauer Waffenstillstandserklärungen, erklärte Bagapsch. Zurzeit beobachte seine Armee die georgischen Truppenbewegungen noch. Sollten diese jedoch die Posten der russischen Blauhelmtruppen überschreiten, werde Abchasien adäquate Gegenmaßnahmen treffen.
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Russisch-georgischer Gegensatz droht an Schärfe zuzunehmen
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Auch Russland, das als Schutzmacht Abchasiens und Südossetiens gilt, hatte bereits im Vorfeld dieses Konflikts Tiflis vor einer Attacke gewarnt. Das Verhältnis zwischen Georgien und Russland ist wegen des politischen Kurses von Saakaschwili ohnehin stark belastet. An dem GUS-Gipfel in Moskau hatte der georgische Präsident nicht teilgenommen.
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Seine Absage hatte er damit begründet, dass die Möglichkeit eines Vier-Augen-Gesprächs mit Russlands Staatschef Wladimir Putin in Frage gestellt wurde. Während des Treffens sollte es um die Regulierung der Konflikte in der Region gehen.
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Durch die jetzigen Truppenmanöver droht der Gegensatz zwischen Moskau und Tiflis weiter zuzunehmen. Das russische Außenministerium erklärte bereits, dass es die Besorgnis der abchasischen Seite teile und das die Vorgänge auch die Sicherheitsinteressen Russlands beträfen.
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(ab/.rufo)
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