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Kinder lernen in Russland oft schon von Kleinauf Eislaufen. Moskau bietet nun sogar kostenlose Kurse an, um Kinder zu beschäftigen (Foto: Strache/.rufo) |
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Dienstag, 06.03.2007
Freizeit-Projekte gegen KinderobdachlosigkeitAndré Ballin, Moskau. Sport statt Drogen- und Alkoholkonsum. Die Projekte der Moskauer Stadtregierung sollen auch bei der Bekämpfung des Straßenkinder-Problems helfen. In der Provinz fehlen hingegen oft die Mittel.
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Die Schlittschuhe kratzen auf dem Eis. Die Jungen und Mädchen ziehen eifrig ihre Runden auf dem Eislaufplatz an der Uliza Belomorskaja im Nordwesten Moskaus. Eine Trainerin gibt Anweisungen: Jetzt den Flip. Gut! Wunderbar! Das kostenlose Eislauftraining ist eines der Programme, um Kinder sinnvoll zu beschäftigen. Auch Straßenkindern soll es eine Perspektive bieten.
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Kinder oft vernachlässigt von den Eltern
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Mit diesen Programmen will die Stadt den Kindern eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten, damit sie nicht auf der Straße herumlungern, sagt Tatjana Newerowa von der Abteilung für Familien- und Jugendpolitik der Moskauer Stadtregierung. Der Bekämpfung der Kinder-Obdachlosigkeit dienten auch zahlreiche Zentren für Familienhilfe. Das eigentliche Problem sei in Moskau nämlich nicht die Obdachlosigkeit, so Newerowa. Viele Kinder würden von ihren Eltern vernachlässigt, oftmals seien diese Alkoholiker.
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Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen zählte Anfang des Jahres rund 2.000 Straßenkinder in Moskau. 80 Prozent dieser Kinder kommen aus der Provinz. Die Situation in der russischen Hauptstadt verbessere sich jedoch seit 2003 schrittweise, da es inzwischen in jedem Stadtviertel Kinderheime gebe, stellte die Hilfsorganisation fest. Der Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow hat das Jahr 2007 zum Jahr des Kindes ausgerufen.
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Bis zu 2 Mio. obdachlose Kinder in Russland geschätzt
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Doch während es in der Hauptstadt Bewegung gibt, sind in den Regionen kaum Fortschritte erkennbar. Das russische Innenministerium registrierte im vergangenen Jahr 176.000 Kinder als obdachlos. Doch selbst die offiziellen Schätzungen liegen mit 1 Mio. Kinder weit darüber. Eine noch höhere Zahl nennt der Direktor des privaten Kinderheims Phoenix, Maxim Jegorow. Er schätzt, dass bis zu zwei Millionen Kinder in Russland auf der Straße leben. Manche von ihnen haben eine Familie, aber sie verbringen die meiste Zeit auf der Straße, weil sich niemand um sie kümmert, sagt Jegorow.
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Die russische Regierung will in diesem Jahr umgerechnet knapp 18 Millionen Euro in die Bekämpfung der Kinderobdachlosigkeit investieren. In Moskau zählen das kostenlose Eislauftraining und andere Sportprogramme zum Angebot für vernachlässigte Kinder und Jugendliche.
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Armut als Hauptursache des Problems
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Der Verband der russischen Großindustriellen hat bereits vor fünf Jahren ein eigenes Zentrum für Straßenkinder gegründet. In dem Zeitraum sind 4,4 Mio. Euro in verschiedene Hilfsprojekte geflossen.
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Inzwischen, seit Präsident Wladimir Putin diese Frage in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt habe, sei das Problem der Straßenkinder rückläufig, sagt Sergej Subkow vom Straßenkinderzentrum des Industriellenverbandes. Anderer Meinung ist Kinderheim-Leiter Jegorow. Geändert habe sich eigentlich kaum etwas, meint er. Den Hauptgrund für die Vernachlässigung der Kinder sieht er in der verbreiteten Armut. Der Staat gibt den Menschen nach wie vor keine Möglichkeit zum Aufziehen der Kinder, beklagt er.
(ab/epd/.rufo)
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Auf jedem guten russischen Dorfmarkt: Sauna-Mützen für die Ohren (Foto: mig/.rufo)
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