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Wilderei ist der größte Feind der Störe im Kaspischen Meer (Foto: rufo) |
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Donnerstag, 04.01.2007
UNO erlaubt Russland Ausfuhr von KaviarMoskau. Die UN hat das Exportverbot für kaspischen Kaviar aufgehoben. Russland darf somit in diesem Jahr 23,5 Tonnen schwarzen Kaviar ausführen. Aus der Kaspi-Region stammen 90 Prozent der weltweiten Kaviarbestände.
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Die für den internationalen Handel mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten zuständige CITES-Behörde (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Flora and Fauna) der Vereinten Nationen hob mit dieser Entscheidung ihr 2005 erlassenes Verbot für die Ausfuhr von Kaviar wieder auf. Begründet wurde dieser Schritt damit, dass sich die Kaspi-Länder auf eine Senkung der Fangquoten für Stör einigen konnten und somit der Schutz der Fischbestände gesichert sei. 20 Prozent weniger Störe sollen 2007 gefangen werden.
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Kaviar in Gold aufgewogen
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Dafür dürfen die Kaviar-Produzenten Russland, Kasachstan, Turkmenistan, Aserbaidschan und Iran dieses Jahr insgesamt 96 Tonnen Kaviar ausführen. Das sind zwar 15 Prozent weniger als noch 2005, verspricht den Exporteuren aber dennoch einen satten Gewinn. Für ein Kilo Kaviar werden bis zu 7.100 Euro bezahlt. Im vergangenen Jahr hatte lediglich der Iran eine Sondergenehmigung für den Export von Fischeiern einer einzelnen Störart, die anderen Länder mussten ganz auf die Exporterlöse verzichten.
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Noch keine Entscheidung über Beluga-Kaviar getroffen
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Allerdings hat die CITES noch keine Entscheidung darüber getroffen, ob auch der Handel mit Beluga-Kaviar, der teuersten Fischeiersorte, wieder aufgenommen werden darf. Erst wenn die Kaspi-Länder genauere Informationen über den Fischbestand vorlegen, soll ein Beschluss darüber gefasst werden.
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Trotz des Exportsverbots 2006 züchteten die Kaspi-Länder auch im vergangenen Jahr eine große Menge Kaviar. Dieser wurde in Russland vor allem für den Binnenmarkt produziert. Gerade zu Neujahr sind Fischeier ob rot oder schwarz eine beliebte Delikatesse in Russland.
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Freilich bedroht nicht nur der offizielle Fischfang die Bestände. Die Umweltorganisation Greenpeace verweist darauf, dass vor allem die illegale Fischerei die Bestände bedrohlich dezimiert habe. Schätzungen zufolge werden jährlich circa 100 Tonnen illegaler Kaviar aus der Region exportiert.
Die einst großen Störbestande im Schwarzen und Kaspischen Meer sind auf Grund der Wilderei in den vergangenen Jahrzehnten stark zusammengeschrumpft. Einige Arten, wie der bis zu 1.500 Kilogramm schwere Beluga-Stör sind akut vom Aussterben bedroht. Alle Störarten wurden bereits 1997 vom Washingtoner Artenschutzabkommen aufgenommen. In Russland ist der private Fang von Stören offiziell seit 2004 weitgehend verboten.
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(ab/.rufo)
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