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Putin scheint entzückt zu sein angesichts des Angriffs der Femen-Frauen (Foto: femen.org) |
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Montag, 08.04.2013
Putin betrachtet barbusige Femen-Aktion als werbewirksamHannover. Drei Oben-ohne-Aktivistinnen haben sich mit wüsten Beschimpfungen auf Putin geworfen. Der fand das amüsant - sagt er. Stunden zuvor hatte Putin russischen Medien die Publikation von derartigem Vulgär-Vokabular streng verboten.
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Das hatte natürlich noch gefehlt im Putin-Besuchsprogramm auf der Hannover Messe: Während des gemeinsamen Messerundgangs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Putin gerade der Volkswagen-Stand erreicht, als mit schrillem Geschrei drei barbusige junge Frauen auf den russischen Präsidenten losstürmten.
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Auf ihre Oberkörper hatten sie auf englisch und russisch Beschimpfungen gegen Diktator Putin geschrieben unter Verwendung eines bekannten russischen Vulgärschimpfwortes mit drei Buchstaben und eines englischen mit vier Lettern.
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Neue ukrainische Sitte: Barbusiges Keifen ersetzt Brot und Salz zur Begrüßung
Allzu weit kamen die Topless-Damen nicht, Bodyguards fingen sie ab. Nach diesem Muster hat die ukrainische Protestbewegung Femen schon öfters ihrer Meinung nach kritikwürdige Persönlichkeiten attackiert beispielsweise den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill bei einem Besuch in Kiew.
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Putin jedenfalls zeigte sich jedoch nicht im Geringsten schockiert er betrachtete die Szene mit Kennermiene, wobei unklar blieb, ob ihn eher den Körperbau der Damen oder die Abwehrtechnik der Leibwächter interessierte. Selbige kritisierte der aktive Judoka hinterher auf der anschließenden Pressekonferenz: Die breitstirnigen Security-Leute hätten die Damen auch sanfter zur Strecke bringen können, meinte Russlands starker Mann.
Ansonsten habe ihm die Aktion gefallen, erklärte er aber man habe ja sowieso gewusst, dass so etwas geplant gewesen sei, fügte der Ex-Geheimdienstprofis süffisant hinzu. Die ukrainischen Mädels hätten jedenfalls der Hannover Messe einen großen Publicity-Erfolg verschafft, für den man sich bedanken könne.
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Bekleideter Protest von Putin angeblich bevorzugt
Was das Busen-Trio gerufen habe, will er nicht richtig verstanden haben, flunkerte der Kreml-Chef höchst diplomatisch woraus folgt, dass er sich darüber nun öffentlich nicht aufregen muss. Prinzipiell sei er aber dafür, politische Fragen angezogen zu diskutieren, sagte Putin.
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Putin findet derartige Happening-Protestformen also amüsant. Da stellt sich allerdings die Frage, warum er das bei sich zuhause im Falle der drei jungen Damen von Pussy Riot nicht getan hat, sondern noch vor dem Urteilsspruch öffentlich eine zweijährige Haftstrafe empfahl. Diese wurde dann von der russischen Justiz auch prompt verhängt.
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Sanft Anfassen war das jedenfalls nicht. Dabei waren diese drei Aktivistinnen bei ihrem Anti-Putin-Gebet in der Kathedrale, das kaum länger dauerte als der Halb-Striptease von Hannover, sogar bis zum Scheitel angezogen.
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"F..." und "X.." sind in russischen Medien jetzt verboten
Aber in Russland gelten seit dem Wiedereinzug von Putin in den Kreml eben strengere Moralvorschriften und sie werden ständig noch verschärft: Nach einem just heute von Putin unterzeichneten und damit in Kraft gesetzten neuen Gesetz können jetzt in Russland Massenmedien für die Verbreitung von obszönen Schimpfworten mit bis zu 200.000 Rubel (5.000 Euro) und Redakteure mit bis zu 20.000 Rubel Strafe belegt werden. Der Gegenstand des Verstoßes also etwa die betreffende Auflage einer Zeitschrift - kann zudem beschlagnahmt werden.
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Wenn also ein russisches Medium in allen Details darüber berichtet, was die Femen-Girls in Hannover da geschrieben und geschrieen haben, kann dies nach der neuen Rechtslage richtig teuer werden selbst wenn es angeblich zum Wohlgefallen des Kreml-Chefs war.
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