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Der Tod von Maxim Kusmin (Alan Shatto) wurde in Russland zum Politikum gemacht - ohne Klärung der Schuldfrage (Foto: Beerdigungsinstitut)) |
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Montag, 11.03.2013
Totschlag an Adoptivkind war Sturz von der SchaukelMoskau. Der von russischer Seite erhobene Vorwurf, in den USA sei ein weiteres russisches Adoptivkind umgebracht worden, wird von den texanischen Behörden nicht unterstützt: Die Ermittler gehen von einem Unfall aus.
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Mitte Februar schlug Russlands Kinderschutzbeauftragter Pawel Astachow Alarm: Erneut sei ein russisches Waisenkind in den USA von seinen neuen Eltern zu Tode gebracht worden: Der drei Jahre alte Maxim Kusmin sei von seiner Mutter geschlagen und mit Psychopharmaka gefüttert worden, klagte er an.
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Der Todesfall in Texas, der 20. eines russischen Adoptivkindes in den USA, wurde von Moskaus Polit-Kreisen als Beleg vorgebracht, wie richtig es war, zum Jahreswechsel jegliche Adoptionen an US-Bürger pauschal zu verbieten.
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Das russische Außenministerium stieß ins gleiche Horn und erklärte unter anderem, alles Machbare zu unternehmen, um den ebenfalls an die gleichen Eltern übergebenen kleineren Bruder des Kindes wieder nach Russland zurückzuholen.
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Sheriff sieht keinen Gewaltakt
Der in Russland hoch dramatisierte und politisierte Fall Maxim Kusmin war allerdings, so der die Ermittlungen führende Bezirks-Sheriff Mark Donaldson, kein Gewaltakt, sondern ein unglücklicher Zufall: Wir ziehen einen Sturz von der Schaukel oder Rutsche auf dem Spielplatz hinter dem Haus in Betracht, sagte er jetzt gegenüber der russischen Zeitung Kommersant.
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Vor einigen Tagen hatte die Staatsanwaltschaft die Ergebnisse der Obduktion des drei Jahre alten herzkranken Jungen veröffentlicht, wonach der Tod des Jungen auf einen stumpfen Schlag in den Bauch zurückzuführen ist, bei dem Darmarterien gerissen seien.
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Die Mutter des Kindes hatte ausgesagt, den Jungen leblos hinter dem Haus gefunden zu haben, wo sie die beiden Brüder kurz unbeaufsichtigt gelassen habe. Sie hatte selbst den Notarzt gerufen.
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Ermittlungen laufen noch - Spielgeräte unter der Lupe
Belege für vorhergehende Misshandlungen oder einen Missbrauch von Medikamenten durch die neuen Eltern wurden nicht gefunden. Die Ermittlungen in dem Fall seien noch nicht abgeschlossen, so der Sheriff, doch konzentrierten sie sich jetzt auf die Frage, ob die von der Familie Shatto aufgestellten Spielgeräte sicher waren oder nicht.
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Astachow wie auch der Menschenrechtsbeauftragte des russischen Außenministeriums Konstantin Dolgow hatten Ende letzter Woche erneut die US-Behörden kritisiert: Das Außenministerium in Washington behaupte gegenüber Russland, es käme nicht an das gerichtsmedizinische Gutachten heran. Hat sich Texas ganz abgespalten oder untersteht es nicht mehr der föderalen Regierung?, fragte Astachow per Twitter in die Runde seiner Follower.
Die russische Seite werde die Ermittlungsakten zur Einsicht erhalten, sobald der Grad der Schuld der Eltern festgestellt sei sprich, die Ermittlungen abgeschlossen sind, verlautete dazu aus dem Sheriff-Büro.
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Staats-Kinderpate Astachow windet sich heraus
Astachow war wegen seines Vorpreschens mit einer Schuldzuweisung sowohl in Russland wie auch in den USA heftig kritisiert worden. In späteren Aussagen hatte er seine Behauptung, die Mutter habe das Kind totgeschlagen, zwar nicht mehr wiederholt, blieb aber bei seiner These, es bestünde eine Schuld der Eltern wenigstens durch eine Verletzung der Aufsichtspflicht.
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Auch seien die Schwierigkeiten für russische Diplomaten, genauere Details über den Vorgang zu erfahren, ein Beleg dafür, dass das von Russland einseitig aufgekündigte, aber im Prinzip noch gültige bilaterale Abkommen über Adoptionen nicht funktioniere.
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Dima Jakowlew kam aus dem gleichen Kinderheim
Das nach dem ebenfalls in den USA umgekommenen russischen Waisenkind Dima Jakowlew benannte Gesetz mit dem Adoptionsverbot war von der russischen Staatsduma im Dezember im Eilverfahren erlassen worden und zwar als Reaktion auf das US-Gesetz, mit dem die USA mehrere russische Beamte wegen des gewaltsamen Haft-Todes des Anwalts Sergej Magnizki auf eine Schwarze Liste setzten.
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Maxim Kusmin und sein zwei Jahre alter Bruder wurden von den Shattos erst im Oktober letzten Jahres adoptiert. Zufälligerweise kamen die beiden Kinder aus dem gleichen Waisenhaus in Petschora im Gebiet Pskow wie auch der 2008 in die USA abgegebene Dima Jakowlew. Prompt wurden Vorwürfe gegen die dortigen Behörden laut, sie würden mit Kindern handeln.
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Überprüfungen ergaben aber bisher keine Anhaltspunkte für einen Missbrauch der Vollmachten der Sozialbehörden. Wie russische Medien erfuhren, hatten sich über Monate keine russischen Adoptionsinteressenten für die nur als Paar abzugebenden Brüder interessiert: vor allem die Herzschwäche des kleinen Maxim schreckte sie ab.
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Leibliche Mutter fürs TV reanimiert
Nachdem in Russland der Skandal um den Todesfall in Texas ins Rollen gebracht worden war, hatte man sogar die leibliche Mutter der Kinder, eine ungelernte und arbeitslose Alkoholikerin aus einem Dorf bei Gdow, in ein Moskauer Fernsehstudio verfrachtet. In ihrem Heimatort ist sie für ihren asozialen Lebenswandel berüchtigt - doch vor laufender Kamera beschwor sie, sie würde in Zukunft eine gute Mutter sein, wenn man ihr denn den überlebenden Kleinen zurückgeben würde.
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Allerdings dauerte der helle Moment der Frau nicht lange an: Journalisten, die sie bei ihrer Rückkehr interviewen wollten, warteten auf dem Pskower Bahnhof vergebens: Der geläuterten Mutter und ihrem Lebensgefährte war nicht nur der plötzliche Ruhm zu Kopf gestiegen - die Schaffner hatten sie wegen alkoholbedingtem Randalierens unterwegs aus dem Zug gesetzt.
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Nach dem jetzigen Ermittlungsstand ist wohl kaum davon auszugehen, dass die US-Behörden dem Elternpaar Shatto das Sorgerecht auf das zweite Kind aberkennen werden.
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Dessen gewünschte Rückführung nach Russland ist ohnehin eine rein rhetorische Wendung der russischen Protagonisten: Mit der juristischen Anerkennung der Adoption bekam das Kind neben seinem russischen Pass auch die US-Staatsbürgerschaft.
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laufer 12.03.2013 - 19:16
Totes Adoptivkind-.AW:Herr Dietrich
Hallo Herr Dietrich,so einfach wie Sie das sehen, ist das alles nicht.Die USA bzw. die dortigen Agenturen haben die zwingende Aufgabe,über das Ach und Weh der anvertrauten Kinder zu berichten.Die Russen haben,entgegen wie vertraglich fixiert, nur auf ,,Umwegen,, überhaupt von dem Tod des Kindes erfahren.Die Ermittlungen gg. die Amerikanerin laufen bis dato immer noch.Fest steht, dass sie nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen massiv die ihr obliegende Aufsichtspflicht über das 3-jährige Kind verletzt hat; das begründet sich schon allein daraus, dass sie angeblich noch nicht einmal erklären kann, wie das Kind umgekommen ist, wenn es denn überhaupt so ist mit dem Fall von der Schaukel!Herr Astachow hat da juristisch eine einwandfreie Aussage getätigt.Ich könnte Ihnen noch stundenlang differenziert diesen Fall aufklappen....... warten Sie ab, was die russische Seite da noch alles zu Tage befördert, das mit dem omynösen Sturz des Kindes von der Wippe zusammenhängt.
Dietrich 12.03.2013 - 08:33
Rauswinden
Stimmt Herr Laufer,
rauswinden kann er sich da nicht. Es müsste also eher heißen \"versucht sich herauszuwinden\".
Die Behauptungen es war eindeutig Mord und das Kind sei unter Psychopharmaka gewesen waren astreine Lügen.
Die Sache mit der Aufsichtspflicht ist nur ein (sehr armer) Versuch, doch noch \"irgendwie recht\" zu haben.
laufer 11.03.2013 - 20:21
Totes Adoptivkind
Ich finde eine solche, rein auf Effekthascherei abzielende Schlagzeile von RU-Aktuell mit diesem Text sehr, sehr bedenklich.
Wieso windet sich Herr Astachow heraus, wenn er eine Verletzung der Aufsichtspflicht feststellt? usw. usw.Wenn ein dreijähriger toter Junge massive Bauchverletzungen aufweist, sind da schon Zweifel angebracht.
Ich finde es schade, dass RU-Aktuell derart populistisch daher redet!!!!!!!!!!!!!!!
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>
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