Freitag, 07.11.2008
Ukraine wirft Russland Grenzverletzung nahe der Krim vorMoskau/Kiew. Die Ukraine wirft Russland vor, sich ukrainisches Gebiet aneignen zu wollen. Ein Sprecher des ukrainischen Außenministeriums erklärte im Fernsehen, Russland versuche in der Meerenge von Kertsch, die Grenzenlinien zu seinen Gunsten zu verschieben. Die Wasserstraße verbindet Schwarzes und Asowsches Meer und trennt die Halbinsel Krim vom russischen Festland.
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Seine Vorwürfe begründete der ukrainische Diplomat damit, dass Russland die von der EU finanzierten Demarkationsarbeiten an der gemeinsamen Grenze in der Meerenge von Kertsch blockiere.
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Bereits im Jahre 2003 hatte es heftigen Streit um die Insel Tusla gegeben, die mitten in der Wasserstraße liegt. Die Insel war bis zu einer Sturmflut im Jahre 1925 eine Halbinsel gewesen, die mit dem russischen Festland verbunden war. Die neu entstandene Insel Tusla war dann 1941 der Krim und nach 1991 der unabhängigen Ukraine zugeschrieben worden.
Im Jahre 2003 hatte Russland begonnen, einen Damm in Richtung Tusla zu bauen, der nach russischer Darstellung nur dem Küstenschutz dienen solle und die Erosion der russischen Küste aufhalten solle. Die Ukraine befürchtete, Tusla solle wieder an Russland angeschlossen werden.
Der US-Senator John McCain hatte den Streit um die Insel Tusla und den Damm als Beleg für einen neuen agressiven, imperialen Stil Russlands kritisiert.
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In Kiewer Regierungskreisen wird befürchtet, dass Russland versuchen könne, die Halbinsel Krim zurückzuholen, die von Chruschtschow 1956 der Ukraine zugeschlagen worden war. Der Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow behauptet, der Anschluss der Krim an die Ukraine sei völkerrechtswidrig.
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