Donnerstag, 19.07.2007
Turkmenistan sagt China Erdgas-Lieferungen zuPeking. Der neue turkmenische Präsident Gurbanguli Berdimuhammedow hat in China einen Vertrag über den Bau einer Exportpipeline für Erdgas unterzeichnet. Ab 2009 will der zentralasiatische GUS-Staat 30 Mrd. Kubikmeter jährlich ins energiehungrige Reich der Mitte liefern. Die Vereinbarung schwächt Russlands bisheriges Monopol als Zwischenhändler für den turkmenischen Gasexport.
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Eine Vorvereinbarung über den China-Export hatte im April 2006 noch der inzwischen verstorbene turkmenische Diktator Saparmurat Nijassow unterzeichnet. Nach seinem Tod ging Turkmenistan dann aber zunächst einen Vertrag mit Russland und Kasachstan über den Bau einer neuen Pipeline entlang des Kaspischen Meeres ein, über die in Zukunft weiteres turkmenischen Gas nach Russland gelangen soll.
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Nun stellt sich die Frage, ob die turkmenische Förderung in Zukunft zur Einhaltung der Lieferverträge sowohl mit Russland als auch mit China ausreichen wird. Berdimuhammedow erklärte in Peking, dass erst vor kurzem das Vorkommen großer neuer Lagerstätten bestätigt worden sei. In jedem Fall wird es Aschchabad in Zukunft bedeutend leichter fallen, bei der russischen Gasprom als Zwischenhändler höhere Preise herauszuholen, schreibt heute die Zeitung Kommersant.
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Gegenwärtig fördert Turkmenistan etwa 70 Mrd. Kubikmeter Erdgas pro Jahr. Davon werden 42 Mrd. an Russland geliefert, 8 Mrd. an den südlichen Nachbarn Iran und 7 bis 15 Mrd. werden im Inland verbraucht.
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Die für die Lieferungen nötige Pipeline soll von China gebaut werden. Turkmenistan bekam zudem von China einen günstigen Kredit für den Ankauf chinesischer Bohranlagen zugesagt. Allerdings sind die Kosten wie auch die genaue Trassenführung der Leitung durch Zentralasien noch unklar.
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Voraussichtlich müssen sich Turkmenistan und China dabei mit Usbekistan und Kasachstan als Transitländer einigen.
(ld/rufo/St.Petersburg)
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