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Die Frage ist, wo es lang geht mit dem Öl aus Zentralasien (Foto: Vesti) |
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Donnerstag, 10.05.2007
Putin zum Pipeline-Flechten nach ZentralasienMoskau. Russland Präsident Wladimir Putin ist zu einer ungewöhnlich langen Reise nach Kasachstan und Turkmenistan aufgebrochen. Ziel der Reise ist es, Vereinbarungen über zukünftige Öl- und Gasexportwege zu treffen.
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Wladimir Putin flog heute Nacht nach Astana. In der kasachischen Hauptstadt trifft er mit Präsident Nursultan Nasarbajew zusammen.
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Gemeinsam reisen dann beide nach Turkmenistan weiter. In Turkmenbaschi, einer turkmenischen Hafenstadt am Kaspischen Meer, soll dann ein trilateraler Gipfel gemeinsam mit dem neuen turkmenischen Präsidenten Gurbanguly Berdimuhammedow stattfinden. Von Samstag bis Montag wird sich Putin dann als Gast Nasarbajews in der benachbarten kasachischen Ölregion um Aktau aufhalten.
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Gegengipfel zur Westschiene via Aserbaidschan und Georgien
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Das Dreiertreffen ist damit als Gegenveranstaltung zu einem eigentlich für das Wochenende geplanten Energie-Fünfergipfel in Polen terminiert, auf dem ursprünglich die Staatschefs von Kasachstan, Aserbaidschan, Georgien, der Ukraine und Polens den Bau einer Pipeline von Odessa nach Danzig besprechen wollten.
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Gemeinsam mit einer vor allem von den USA favorisierten geplanten Route quer durch das Kaspische Meer würde dies den Export kasachischen Öls und turkmenischen Gases unter Umgehung Russlands erlauben und die mittelasiatischen Länder zu echten Konkurrenten Russlands auf dem Welt-Energiemarkt machen.
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Wenn Nasarbajew jetzt seine bereits gegebene Zusage zur Teilnahme in Polen zugunsten eines mehrtägigen Zusammenseins mit Putin sausen lässt, bedeutet dies wohl, dass Russland Kasachstan von diesem Vorhaben bereits abgebracht hat.
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Russland will die Rohstoffströme aus seinem Hinterhof kontrollieren
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Russland setzt als Projekt eine Pipelineroute entlang der Ostküste des Kaspischen Meeres dagegen, die Rohstoffe aus Turkmenistan wie auch aus Kasachstan nach Russland bringen und dort weiter zum Schwarzmeeerhafen Noworossijsk oder in das russische Exportleitungsnetz befördern würde.
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Kasachstan hatte sich dieser Trassenführung bislang verweigert und einen Zugang zu den Weltmärkten ohne russische Vermittlung gesucht. Wenn Nasarbajew jetzt umgefallen sein sollte, so dürfte dies aber auch mit deutlichen russischen Zugeständnissen und Angeboten in anderen Wirtschaftssektoren zusammen hängen.
Bislang ist nur bekannt, dass beide Seiten auch über eine kasachische Beteiligung an einem Projekt zur Uran-Wiederaufarbeitung in Ostsibirien sprechen wollen.
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(ld/rufo/St.Petersburg)
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