Freitag, 10.07.2009
Spaltung bei den russischen NationalbolschewistenMoskau. Die verbotene Nationalbolschewistische Partei (NBP) hat sich gespalten. Fast die gesamte Moskauer Organisation will eigenständig weiterarbeiten. Anlass für die Spaltung war Kritik am Parteivorsitzenden, dem Schriftsteller Eduard Limonow.
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Der Vorsitzende der Moskauer Parteiorganisation Roman Popkow und ein weiteres Parteimitglied seien wegen Fraktionstätigkeit und Zusammenarbeit mit Geheimdienst FSB und Kriminalpolizei gestern ausgeschlossen worden, berichtet heute die Wirtschaftszeitung Kommersant. Daraufhin hätten 32 von 40 Moskauer Parteimitgliedern ihren Austritt erklärt.
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Anlass der Auseinandersetzung in der linksradikalen Organisation, die wesentlichen Anteil an dem Oppositionsbündnis "Das andere Russland" und den "Märschen der Unzufriedenen" hat, war die Erklärung Eduard Limonows, er wolle bei den Präsidentenwahlen 2012 als Kandidat antreten. Die Ausgeschlossenen hatten das als Alleingang kritisiert.
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Popow war seit 1999 u.a. an spektakulären Protestaktionen der Nationalbolschewisten wie der Besetzung des Empfangszimmers des Präsidenten (damals Putin) beteiligt. 2006 wurde er verhaftet, 2008 zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt.
Die russischen Behörden haben in den vergangenen Jahren massiv auf die Nadelstichaktionen der NBP reagiert.
Eduard Limonow hatte im Februar diesen Jahres seine Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen angekündigt, um dort seine politischen Vorstellungen verbreiten zu können.
Programmpunkte Limonows sollten u.a. die Verlegung der Hauptstadt nach Sibirien, Ablösung der alten Nomenklatur und Bürokratie, Verbot von Kapitalexport und ein nationales Bauprogramm für billigen Wohnraum, das aus nationalisierten Öl-Gewinnen finanziert werden solle.
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