Donnerstag, 05.05.2011
Medien: Gesundheitsministerin Golikowa droht RauswurfMoskau. Gesundheits- und Sozialministerin Tatjana Golikowa könnte in nächster Zukunft von Präsident Medwedew entlassen werden. Für den 18. Mai hat der Kremlchef eine außerplanmäßige große Pressekonferenz angesetzt, bei der es im Vorfeld der Wahlen auch um personelle Flurbereinigung in der Staatsführung gehen könnte.
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Wie die Zeitung Argumenty nedeli unter Berufung auf eine Quelle in der Präsidentenverwaltung berichtet, steht die in letzter Zeit durch Skandale belastete Ministerin Tatjana Golikowa an erster Stelle in der Liste der Wahlkampf-Opfer.
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Erst Gesundheitsminister, dann Botschafter
Voraussichtlich droht ihr eine ehrenhafte Abschiebung ins diplomatische Corps genauso wie ihrem 2007 abgelösten Vorgänger im Gesundheits- und Sozialressort: Michail Surabow ist seither russischer Botschafter in Kiew.
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Für einige Aufregung hatte in letzter Zeit ein von Golikowa unterstützter - offener Brief von Mitarbeitern des Gesundheitsministeriums an Premier Wladimir Putin gesorgt, in dem sich die Beamten über die scharfe Kritik des bekannten und international geachteten Kinderarztes und Katastrophen-Managers Leonid Roschal beschwerten.
Das Gesundheitswesen ist krank
Roschal hatte auf einem Medizinerforum die Korruption im russischen Gesundheitssystem angeprangert - vor allem bei der Beschaffung von Geräten und Material. Im Gesundheitsministerium gebe es, so Roschal, keinen einzigen guten und erfahrenen Organisator des Gesundheitswesens. Außerdem seien die Löhne in dem Sektor so niedrig, dass die aufgelaufenen Probleme in der russischen Medizin nicht gelöst werden könnten.
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Roschal wurde kurz darauf Ziel einer bewussten Provokation: Vor seiner Kinderklinik simulierte eine Schauspielerin in einem Auto einen Herzanfall. Offenbar wollten die Initiatoren dieser Aktion auf diese Weise Belastungsmaterial gegen Roschal produzieren.
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Doch Roschals Untergebene reagierten schnell und operativ auf den angeblichen Notfall und wollten Erste Hilfe leisten die dann plötzlich nicht mehr notwendig war.
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