Mittwoch, 05.03.2008
Kämpfe um Berg-Karabach: Schuld ist immer der GegnerBaku/Eriwan. Bei den gestrigen Kämpfen an der Waffenstillstandslinie um Berg-Karabach sind auf beiden Seiten Soldaten gefallen. Armenien wie Aserbaidschan beschuldigten sich gegenseitig, für den Bruch des seit 13 Jahren geltenden Waffenstillstands verantwortlich zu sein.
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Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium sprach von drei Toten und einem Verletzten in den eigenen Reihen. Auf der armenischen Seite seien zwölf Soldaten ums Leben gekommen und 15 verletzt worden. Der armenische Außenminister Wardan Oskanjan sprach hingegen von einigen Verletzten seitens der armenischen Verbände.
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Die Schuld für den Waffenstillstands-Bruch schoben sich beide Länder gegenseitig zu: Aserbaidschan erklärte, dass die armenische Führung durch die neu heraufbeschworene Kriegsgefahr von der gespannten innenpolitischen Lage ablenken wolle. In Armenien war es am Wochenende bei Protesten der Opposition zu schweren Gewaltausbrüchen gekommen. Acht Menschen kamen dabei ums Leben. Die Regierung verhängte für 20 Tage den Ausnahmezustand.
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Die armenische Führung erklärte ihrerseits, Aserbaidschan nutze die Krisensituation in Armenien aus, um den Druck auf den Nachbarn und Nagorny Karabach zu erhöhen. Der Gegner habe unter dem Einsatz von Panzern eine von Armeniern gehaltene Anhöhe gestürmt, die dann später aber wieder zurückerobert worden wäre.
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Die Unabhängigkeitserklärung des Kosovo hat auch im seit 1994 konservierten Karabach-Konflikt die Spannung erhöht. Das auf dem Gebiet Aserbaidschans gelegene Territorium ist von Armeniern besiedelt.
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Anfang der 90er Jahre erkämpften sie sich mit Unterstützung aus Armenien die faktische Unabhängigkeit, besetzten aber auch weiteres aserbaidschanisches Territorium, um einen Landkorridor nach Armenien zu erlangen.
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