Dienstag, 12.04.2011
Deutscher Lehrer zahlt Schmerzensgeld für VerkehrstoteMünster/Moskau. Die Aktendeckel werden endgültig geschlossen: Ein Deutschlehrer aus Münster, der 2008 zwei junge Russen im Moskauer Straßenverkehr getötet hat, zahlt 32.500 Euro Schmerzensgeld an die Hinterbliebenen. Damit kann die Justiz einen Schlussstrich unter einen Fall ziehen, der die deutsch-russischen Beziehungen zeitweise belastet hatte.
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Der Zivilvergleich sei vor wenigen Tagen rechtskräftig geworden, sagte eine Sprecherin des Landgerichts Münster.
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Insgesamt 32.500 Euro wollen der Fahrer und seine Versicherung an die Mutter eines getöteten 17-Jährigen zahlen. Die Summe setzt sich aus Schmerzensgeld und Beerdigungskosten zusammen.
Schon im vergangenen November hatte der Anwalt des Lehrers auch für die Hinterbliebenen des anderen Opfers eine Zahlung in gleicher Höhe zugesagt.
Das Amtsgericht Münster hatte den Lehrer, der mittlerweile wieder in Deutschland lebt, schon 2009 wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Das Gericht sah es damals als erwiesen an, dass der Lehrer der Deutschen Schule in Moskau mit seinem Porsche-Geländewagen in der Nacht zum 30. November 2008 die beiden jungen Russen getötet hatte, als sie über einen Zebrastreifen gingen.
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Das russische Außenministerium hatte daraufhin die milde Strafe vehement kritisiert. Nach russischer Darstellung war der junge Lehrer schon in der Vergangenheit wegen Verstößen im Straßenverkehr aufgefallen.
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Der Lehrer hatte diplomatische Immunität genossen, was ihn vor einer russischen Strafverfolgung schützte. Nach russischem Recht hätten ihm bis zu 15 Jahre Haft gedroht. (dpa)
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