Montag, 29.09.2008
Deripaska kommt mit blauem Auge durch die BankenkriseMoskau. Der reichste Mann Russlands Oleg Deripaska hat die Bankenkrise "mit einem blauen Auge" überstanden. Den Kampf um den Buntmetall-Konzern Norilski Nickel kann er wohl fortsetzen, seine Aktien wurden nicht verpfändet.
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RusAl, der Rohstoffkonzern des Milliardärs Oleg Deripaska, ist eines der größten Unternehmen Russlands und zugleich der am höchsten verschuldete private Konzern.
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Schon seit geraumer Zeit drücken RusAl Schulden. Im April kaufte sich Deripaska dann mit RusAl beim Buntmetall-Konzern Norilski Nickel von Wladimir Potanin ein. Für den Deal musste er bei westlichen Banken umgerechnet gut 3 Milliarden Euro Kredit aufnehmen. Damit erhöhten sich die Schulden von RusAl auf insgesamt knapp 10 Milliarden Euro. Nur die Staatskonzerne Gazprom (40 Milliarden Euro) und Rosneft (über 17 Milli-arden Euro) stehen stärker in der Kreide.
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Problematisch wurde es für Deripaska, als in Folge der Finanzkrise die Nornickel-Aktien, die er als Sicherheit hinterlegte, massiv an Wert verloren. Hatte er anfangs 13 Prozent hinterlegt, so reichten auf dem Höhepunkt der Krise eigentlich nicht einmal die übernommenen 25 Prozent als Sicherheit aus. In dieser Situation muss er die Papiere entweder billig abstoßen oder die Kredite anderweitig zurück zahlen, vermutete Julia Buschujewa, Analystin bei UniCredit Aton damals gegenüber Russland-Aktuell.
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Doch Medienberichten nach gelang Deripaska kurz vor der Krise eine Umstrukturierung der Kredite. Die erste Tranche von 2 Milliarden USD muss RusAl nun erst April 2009 zurückzahlen, die Aktien werden nicht angerührt. Allerdings hat das Entgegenkommen seinen Preis. Pawel Mamai, Analyst bei Lehman Brothers, vermutet, dass der Zinssatz auf bis zu Libor + 4 Prozent steigen könnte.
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