Mittwoch, 28.11.2012
Betrugsschaden im Verteidigungsministerium wächstMoskau. Der bisher von den Ermittlern festgestellte Schaden durch Manipulationen mit Vermögenswerten des russischen Verteidigungsministeriums erreicht inzwischen 6,7 Mrd. Rubel (167,5 Mio. Euro). Auch sind neue Einzelfälle bekannt geworden .
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Ermittlungsverfahren wegen Korruption im näheren Umfeld des ehemaligen Verteidigungsministers Anatoli Serdjukow gibt es zwei zum einen im Fall von Oboronservice, zum anderen betreffend der Tochterfirma Slawjanka. In beiden Fällen sind je drei Personen unter Verdacht festgenommen worden.
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Die Ermittlungen um die Staatsholding OboronService betreffen inzwischen sieben einzelne Vorgänge, so die Zeitung Kommersant.
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Mit besonderer Aufmerksamkeit verfogt die russische Öffentlichkeit den Fall der Amazonen Jekaterina Smetanowa und Jewgenia Wassiljewa. Die beiden miteinander sowie mit Serdjukow befreundeten Top-Managerinnen sollen ihre einflussreichen Posten in der Militärverwaltung für einträgliche Mauscheleien missbraucht haben.
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Der Chef der Militär-Ermittlungsbehörde beklagte unterdessen mangelnde Unterstützung für die Ermittlungsarbeit aus dem Verteidigungsministerium.
Die Ermittlungen betreffen inzwischen auch den Verkauf eines Anwesens aus dem 19. Jahrhundert am Moskauer Fußgänger-Boulevard Arbat: Wassiljewa soll als Chefin der Vermögensverwaltung des Militärs dafür gesorgt haben, dass das Gebäude als für die Armee unbrauchbar qualifiziert und an Oboronservice überschrieben wurde.
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Eine Firma ihrer Freundin Smetanowa erhielt ihrerseits den Auftrag, das Gebäude zu schätzen (wobei es 30 Mio. Rubel (750.000 Euro) billiger taxiert wurde als sein Marktwert) und dafür einen Käufer zu suchen. Dieser fand sich auch in Gestalt einer weiteren Firma von Smetanowa.
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Smetanowa befindet sich in U-Haft, während Wassiljewa nur unter Hausarrest gestellt wurde wobei der 33 Jahre alten Beschuldigten dabei in ihrer 13-Zimmer-Wohnung einiger Auslauf zur Verfügung steht.
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In der gleichen elitären Wohnanlage lebt auch Ex-Minister Serdjukow. Um ihn machen die Ermittlungen bislang noch einen Bogen.
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