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Präsidialamtschef Sergej Iwanow war vor Anatoli Serdjukow russischer Verteidigungsminister. (Foto: newsru.com) |
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Montag, 12.11.2012
Korruption in Ministerien: Machtkampf der Eliten?Moskau. In mehreren russischen Ministerien wird wegen verschwundener Gelder ermittelt, Ministersessel rücken. Ist das nur eine neue Runde im Kampf gegen Korruption oder steckt eine Umverteilung der Eliten dahinter?
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Russland wird in letzter Zeit von mehreren Korruptionsskandalen auf höchster Ebene erschüttert. Milliardenbeträge sind in der Umgebung des Verteidigungsministeriums verschwunden, worüber Amtschef Anatoli Serdjukow gestolpert ist und seinen Sessel räumen musste.
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Im Ministerium für Regionalentwicklung sind bei der Vorbereitung des APEC-Gipfels in Wladiwostok dreistellige Millionensummen auf die Seite geflossen.
Bei der Entwicklung des GLONASS-Navigationssystems sollen 6,5 Milliarden Rubel veruntreut worden sein. Vor Wochen sorgten Meldungen über Filz im Außenministerium für Aufsehen.
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Serdjukows Rache?
Handelt es sich dabei um eine neue großangelegte Kampagne gegen Korruption oder will der Kreml der Politelite klarmachen, wer im Land das Sagen hat? Die Meinungen darüber gehen weit auseinander.
Im Fall Serdjukow spielt sicher sein seit langem beargwöhntes Frauenbataillon eine wesentliche Rolle. Der Zivilist Serdjukow hatte nach seinem Amtsantritt 2007 mehrere ehemalige Studienkolleginnen auf verantwortungsvolle Posten gehievt.
Die Amazonen trafen bei eingefleischten Militärs im Amt auf erbitterten Widerstand. Gegen (mindestens) eine von ihnen laufen jetzt Ermittlungen.
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Um GLONASS läuft möglicherweise ein Konkurrenzkampf das 326 Milliarden Rubel schwere Programm verspricht große wirtschaftliche Renditen. Der Moskowski Komsomolez mutmaßt, es sei eine dritte Kraft aufgetaucht, die der Weltraumbehörde RosKosmos den Leckerbissen entreißen wolle.
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Die andere Version lautet: mit den GLONASS-Enthüllungen will Serdjukow Rache nehmen und alle mit sich reißen, die in irgendeiner Weise mit Einkäufen militärischen Guts zu tun haben. Dagegen spricht eine Aussage von Sergej Iwanow, dem Chef der Präsidialverwaltung.
Er habe schon 2010 von den Unregelmäßigkeiten um GLONASS gewusst, sagte Iwanow übrigens Serdjukows Vorgänger als Verteidigungsminister am Sonntag im russischen Fernsehen. Tatsächlich hatte es schon früher entsprechende Berichte gegeben.
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Neuverteilung der Einflusssphären?
Der Politologe Stanislaw Belkowski sieht im Hintergrund einen Kampf der Clans: Der Fall GLONASS ist die Antwort von Serdjukows Clan auf Iwanow, der bei Serdjukows Entlassung nicht die allerletzte Rolle gespielt hat, sagte er beim Radiosender BusinessFM.
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Konstantin Simonow von der Stiftung für nationale Energiesicherheit ist der Meinung, es gebe bei der Geschichte nicht nur einen Bösewicht: Serdjukows Problem liegt darin, dass er viel zu viele Feinde hatte. (
) Die Geschichte mit GLONASS gehört in die gleiche Ecke.
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Andere Experten mutmaßen, der jetzt aufgedeckte Filz in verschiedenen Ämtern gebe Präsident Putin die Möglichkeit, sich die Eliten wieder untertan zu machen. Die seien zu selbstständig geworden, der Kreml sei Gefahr gelaufen, die Kontrolle über sie zu verlieren.
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Sie zählt zu den bedeutendsten Baudenkmalen im Gebiet Kaliningrad/Königsberg: die Kirche Arnau im heutigen Dorf Rodniki. Der älteste Teil der einstigen Wallfahrtskirche stammt aus dem 14. Jh. Dazu zählt auch das filigrane Kreuzrippengewölbe und, besonders wertvoll, mittelalterliche Wandmalereien. Die historische Katharinenkirche wurde seit 1992 vom deutsch-russischen Kuratorium Arnau e.V. schrittweise restauriert, 2011 ging sie, trotz Protestes Kaliningrader Kulturschaffender, in den Besitz der Orthodoxen Kirche über, die eine weitere Fixierung der Fresken inzwischen stoppte. (Topfoto: Plath/rufo)
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