Donnerstag, 27.08.2009
Arctic Sea: Beschuldigungen gegen Piraten erhobenMoskau. Die russische Ermittlungsbehörde hat gegen die acht unter Piraterie-Verdacht festgenommenen Männer aus Estland und Lettland offizielle Beschuldigungen vorgelegt. Einer von ihnen wird als Organisator der Entführung des Frachters Arctic Sea betrachtet.
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Die acht Männer werden jetzt der Piraterie und der Entführung von Menschen, begangen mit Gewaltanwendung und Waffen und in einer organisierten Gruppe beschuldigt. Der achte Verdächtige gilt den Ermittlern als Organisator des Verbrechens. Sein Name wurde nicht genannt.
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Ein Sprecher der Behörde erklärte, dass die Gruppe in der Nacht des 24. Juli den Frachter Arctic Sea in ihre Gewalt gebracht habe - und zwar nach einem vorher ausgearbeiteten Plan mit genauer Rollenverteilung. Einigen Angehörigen der 15-köpfigen Besatzung aus Russland sei dabei körperlicher Schaden zugefügt worden.
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Die Kaperung des unter maltesischer Flagge fahrenden Schiffes einer finnischen Reederei sei außerhalb der Rechtszuständigkeits-Zone irgendeines Staates erfolgt. Da das Schiff durch russische Einheiten befreit wurde, beansprucht Russland aufgrund internationaler Rechtsnormen im Kampf gegen die Piraterie das Recht für sich, den Fall auch juristisch aufzuklären.
Die etwa zwei Wochen lang verschollene Arctic Sea war am 17. August im Atlantik in der Nähe der Kapverdischen Inseln von einem russischen Kriegsschiff aufgebracht worden. Die Piraten hatten dabei keine Gegenwehr geleistet und ihre Waffen angeblich zuvor über Bord geworfen.
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Gestern hat ein russisches Gericht offiziell das Schiff mit Arrest belegt. Nach Angaben der Ermittlungsbehörde ist dies juristische Voraussetzung, damit russische Ermittlungsbeamte überhaupt eine gründliche Untersuchung des Frachters vornehmen können.
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Die Version, dass das Schiff neben der offiziell beförderten Holzladung für Algerien auch andere Güter (wie etwa Waffen oder Drogen) an Bord haben könnte, wird inzwischen auch in Moskau nicht mehr ausgeschlossen.
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Die Arctic Sea wird gegenwärtig in den russischen Schwarzmeer-Hafen Noworossijsk geschleppt, wo sie aber erst Mitte September eintreffen wird.
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