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Logo des Providers Skartel, Yota |
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Montag, 07.12.2009
Provider Yota sperrt Seiten von Opposition und KremlMoskau. Zensurvorwürfe gegen den Internet-Provider Skartel (Yota): Der Provider blockiert seit Tagen mehrere Internet-Auftritte der Opposition. Betroffen ist andererseits aber auch die Seite des russischen Präsidenten.
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Wer die kremlkritische Zeitung New Times im Internet lesen will, der hatte beim Provider Yota in den letzten Tagen schlechte Karten. Die Zeitung war ebenso wenig erreichbar, wie die Seiten der Opposition kasparov.ru, rusolidarnost.ru und rufront.ru, berichtet die Tageszeitung Wedomosti. Auf der schwarzen Liste landeten zudem die von den Nationalbolschewiken (nazbol.ru) und tschetschenischen Separatisten (kavkazcenter.com) betriebenen Seiten.
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Extremistische Seiten gesperrt
Der Generaldirektor von Skartel, Denis Swerdlow, begründete die Abschaltung der Seiten mit einer Vorschrift der Staatsanwaltschaft, Internetseiten mit extremistischem Inhalt zu sperren. Als gesetzestreues Unternehmen haben wir die Anweisung der Staatsanwaltschaft befolgt, erklärte Swerdlow.
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Allerdings haben russische Gerichte bislang nur die Nationalbolschewisten und die tschetschenischen Untergrundkämpfer als extremistisch eingestuft. Die übrigen Oppositionsseiten gelten offiziell nicht als extremistisch und sind nicht verboten.
Medwedew abgeschaltet
Umso mehr gilt dies für die Seite kremlin.ru, immerhin offizielles Verkündungsorgan des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew im Internet. Auch diese Seite konnten Nutzer von Yota nicht lesen.
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In diesem Fall handle es sich allerdings um einen technischen Fehler, der nicht beim Provider, sondern beim Webhosting der Seite liege, erklärte das Unternehmen. Freilich funktionieren alle Seiten (bis auf Kavkazcenter) bei anderen russischen Providern.
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Was ist Yota?
Yota wird von Skartel als drahtloses Internet im WiMax-Standard angeboten und als vierte Generation angepriesen. Bislang können die anderen Mobilfunkbetreiber noch nicht einmal 3-G (UMTS) anbieten, da das Militär einen Großteil der dafür notwendigen Frequenzen besetzt hält.
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Offiziell gehört Skartel zu fast 75 Prozent der unbekannten Firma Wimax Holdings Ltd., der Rest gehört der Staats-Holding Rostechnologii. Rostechnologii ist ansonsten vor allem im Rüstungssektor aktiv, möglicherweise hat das Unternehmen daher (über die guten Beziehungen zum Militär) bereits die Funklizenzen bekommen. Yota gibt es bisher in Moskau, St. Petersburg und Ufa.
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