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Unter Marina Fokina bekam der Petersburger Tv-Kanal wieder ein landesweites Netz (foto: smena.ru) |
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Mittwoch, 12.03.2008
Petersburger Fernseh-Chefin Fokina tritt abSt. Petersburg. Marina Fokina, seit 2003 Generaldirektorin des Fersehsenders Peterburg hat ihren Rücktritt eingereicht. Es gibt starke Differenzen mit dem neuen Hauptaktionär, der Kreml-nahen Medienholding NMG.
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Fokina begründete ihren Rückzug mit der Ungewissheit über die weitere Entwicklungsstrategie des als "5. Kanal" bekannten Fernsehsenders. Es gebe keine Garantie, dass der von ihr und ihrem Team in den letzten Jahren verfolgte Weg beibehalten werde, sagte sie gegenüber der Presse.
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Die NMG-Holding zeigte sich ihrerseits unzufrieden mit dem Marktanteil des Senders, der landesweit nur bei knapp über einem Prozent liegt.
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Rückkehr in den landesweiten Äther
Allerdings war der Petersburger Sender erst unter Fokinas Führung und politisch gedeckt durch die Petersburger Stadtverwaltung wieder zu einem landesweit zu empfangenden populären Kanal neben dem 1. Kanal (ORT), RTR/Rossija (WGTRK) und NTW aufgestiegen. In den 90er Jahren hatte Peterburg seine überregionale Bedeutung eingebüßt, stattdessen war der staatliche Kultursender Kultura aus der Taufe gehoben worden.
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Wir haben weltweit einmalig und in unvergleichlich kurzer Zeit von Null an ein vollwertiges landesweites Sendenetz aufgebaut. Unser Sender ist schon in allen Städten mit mehr als 200.000 Einwohnern zu empfangen. Ich hinterlasse ein supermodernes Schiff mit einer erprobten Besatzung, sagte Fokina gegenüber dem Kommersant.
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Der fünfte Kanal spielt landesweit bislang nur eine Nebenrolle |
Der Kreml dirigiert nun an Stelle des Smolny
Fokina gilt als Vertraute der Gouverneurin Valentina Matwijenko. Da die Petersburger Stadtverwaltung nach einer Reorganisation des Senders aber nur noch einen kleinen Aktienanteil besitzt, bestimmt nun die Medienholding Nationalnaja Mediagruppa (NMG) die Politik des Senders. Zu ihr gehört auch der Fernsehsender REN TV.
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NMG wurde erst vor kurzem aus den Medienaktiva der Bank Rossija, sowie der Konzerne Sewerstal und Surgutneftegas gebildet. Als führende Kraft bei NMG gilt der persönlich mit dem abtretenden Präsidenten Wladimir Putin befreundete Banker Juri Kowaltschuk.
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Als erster Generaldirektor von NMG wurde dieser Tage Sergej Fursenko berufen. Er leitete zuvor die Petersburger Gasprom-Tochter Transgas sowie den in der letzten Saison höchst erfolgreichen Fußball-Club Zenit.
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