Moskau. Zum ersten Mal in der Geschichte nimmt ein russischer Staatschef an einem Gipfel der Organisation Islamische Konferenz teil. „Für die Bürger unseres Landes sind die russischen Moslems untrennbarer und vollwertiger Teil des multinationalen Volkes Russlands“, erklärte Wladimir Putin auf dem OIK-Gipfel in Malaysia. Die Organisation, der 57 islamische Staaten angehören, hatte den Kreml-Chef als Gast eingeladen.
Für Putin, der von Außenminister Igor Iwanow begleitet wird, ist die Visite in Kuala-Lumpur bereits der zweite Malaysia-Besuch in diesem Jahr. Bei einem Treffen mit dem malaysischen Präsidenten Mahathir Mohammed hatte er erstmals eine Teilnahme Russlands als Beobachter bei der Organisation Islamische Konferenz angeregt.
Putins Engagement war in Russland mehrheitlich begrüßt worden. Selbst der russische Oberrabbiner Adolf Schajewitsch hatte erklärt, er sehe keine prinzipiellen Einwände gegen eine russische Mitgliedschaft in der OIK. Unbehagen löst lediglich ein Punkt in der Satzung hervor, dem zufolge die Mitgliedsstaaten danach streben, Al Quds (Jerusalem) zur Hauptstadt Palästinas zu machen.
Nach Malaysia besucht Putin noch das Königreich Thailand und die mittelasiatische Republik Kirgisien, bevor er nach Moskau zurückkehrt. In der Nähe der kirgisischen Hauptstadt Bischkek wird Putin an der Eröffnung der russischen Militärbasis Kant teilnehmen.
(kp/.rufo)
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