Moskau. In der mittelasiatischen Republik Kirgisien können sich Wehrpflichtige in Zukunft für umgerechnet 550 Euro vom Wehrdienst freikaufen. Das kirgisische Parlament stimmte für ein entsprechendes Gesetz angenommen, um die verbreiteten Schmiergeldzahlungen an Wehrbeamte und Musterungsärzte zu beenden. Die Abgeordneten argumentierten, die meisten wohlhabenden Kinder würden sowieso mit Bestechungsgeldern von der Armee freigekauft. Darum sei es besser, wenn diese Summen direkt dem Staatshaushalt zu Gute kämen.
Außer miserablen Lebensverhältnissen während des Dienstes fürchten viele junge Männer auch, zu Kampfeinsätzen abkommandiert zu werden.Die meisten kirgisischen Wehrpflichtigen werden dennoch in die Kasernen einrücken müssen, denn die Freikaufs-Gebühr entspricht mehr als zehn durchschnittlichen Monatslöhnen. Die zusätzlichen Einnahmen sollen einem Bericht der Moskauer “Iswestia” zufolge auch zur Finanzierung einer Armeereform in Kirgisien eingesetzt werden. Die Führung der GUS-Republik plant mittelfristig den Übergang zu einer Berufsarmee.
(epd/kp).
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