Moskau. Ein russischer Offizier ist von einem Gericht in Westsibirien zu einer vierjährigen Bewahrungsstrafe verurteilt worden, weil bei einer Militarübung ein Schüler ums Leben gekommen war. Die Richter urteilten, dass der Mitarbeiter des Kreiswehrersatzamtes sich der „Amtsanmaßung“ schuldig gemacht habe. Der Elftklässler war im September bei einem 10-Kilometer-Marsch unter seiner Gasmaske erstickt.
Die Richter urteilten, der Offizier habe die Schüler vorsätzlich überlastet. Während des Prozesses war ein Videoband vorgeführt worden, das zeigte, wie die Schüler in Gasmasken Liegestützen machen und Militarmärsche singen mussten. Der Anwalt des Angeklagten kündigte Berufung gegen das Urteil an und nannte den Prozess eine „fanatische antipatriotische PR-Aktion“. Bei dem Tod des 16-Jährigen habe es sich um einen tragischen Zufall gehandelt.
Die bereits zu Sowjetzeiten obligatorische Militärausbildung ist für russische Schüler seit einigen Jahren wieder verpflichtend. Mit den Feldübungen sollen die Schulabgänger auf den Militärdienst vorbereitet werden.
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