Der Irakkrieg in den russischen Medien
Von Karsten Packeiser, Moskau. Der Irak-Krieg war schon vor dem ersten Bombenangriff auf Bagdad Thema Nummer 1 für alle russischen Medien. Die Ereignisse am Persischen Golf verbannten selbst die schicksalträchige Volksabstimmung über eine neue Verfassung in Tschetschenien auf die hinteren Plätze der Nachrichtensendungen. Am 20. März reagierte das russische Fernsehen noch in der Nacht mit Sonderprogrammen auf die ersten Angriffe der Alliierten.
St. Petersburg. Eine ungewöhnliche Aktion geht heute in New York über die Bühne: Der amerikanische Club der Freunde der Eremitage will ein elegantes, nach Motiven des berühmten Fabergé-Ostereis Rosenknospe gefertigtes Korsett versteigern. Das Werk der bekannten amerikanischen Modellierin Maggie Norris soll 30.000 Dollar erbringen, die wiederum dem Petersburger Museum zu gute kommen sollen.
St. Petersburg. Eine von der Agentur für regionale politische Untersuchungen durchgeführte repräsentative Befragung von 1600 Einwohnern Russlands ergab, dass immer noch 51 Prozent der Bevölkerung nicht mit dem Leben in kapitalistischen Verhältnissen zurechtkommen. 44 Prozent scheinen sich allerdings unter den Bedingungen der freien Marktwirtschaft eingerichtet zu haben. Fünf Prozent konnten sich für keine der beiden Varianten entscheiden.
St. Petersburg. Gouverneur Wladimir Jakowlew setzte am Mittwoch Abend einen dicken Schlusspunkt in der Diskussion um seine eventuelle Kandidatur zu einer dritten Amtszeit im Smolny. In der lokalen Fernsehsendung Die Stunde des Gouverneurs erklärte er, er werde sein Recht, in dieser Frage ein Referendum zu initiieren, nicht in Anspruch nehmen. Diese prinzipielle Entscheidung hätte er bereits während des Wahlkampfs 2000 gefällt. Die letztgenannte Behauptung ist zumindest zweifelhaft.
St. Petersburg. Im russischen Außenministerium herrscht große Enttäuschung über die Forderung der Parlamentarischen Versammlung des Europarats, einen internationalen Gerichtshof zur Aufklärung von Kriegsverbrechen in Tschetschenien einzuberufen. Ein hoher Beamter erklärte am Mittwoch Abend in Moskau, die Initiatoren der Empfehlung hätten nichts anderes im Sinn gehabt, als aus der Situation Kapital für ihre eigene politische Karriere zu schlagen: Man kann nur bedauern, dass sich die Parlamentarische Versammlung damit den objektiven Realitäten in Tschetschenien entgegenstellt.
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Vielleicht ist es der angeblich einsetzende russische Babyboom - oder einfach nur der Sonntagmittag: Im Petersburger Michaelsgarten herrscht jedenfalls intensiver Kinderwagen-Verkehr. (Foto: ld/.rufo)
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