Das Mussorgski-Theater ist etwas kleiner als das Mariinski und auch das Niveau ist meist niedriger. Nichtsdestotrotz hat es sich seit Ende der 80er Jahre auch international einen Namen gemacht. Mit klassischen russischen Opern wie „Ewgenij Onegin“ von Tschaikowski und europäischen Werken wie „La Traviata“ von Verdi hat es sich in den vergangenen Jahrzehnten als festen Bestandteil in der Petersburger Kulturlandschaft etabliert.
Tatsächlich hatte das Mussorgski-Theater bereits vor den Zeiten der Sowjetunion den Ruf eines hervorragenden Opern- und Ballett-Theaters. Insbesondere an die goldenen 20er Jahre wurde in der Sowjetzeit mit Wehmut gedacht.
Seit 1833 der Vorhang aufging, lieh sich das Theater zunächst Solisten aus dem Kollektiv des berühmten Mariinski-Theaters und arbeitete vorwiegend mit Schauspielern ausländischer Gasttheater-Truppen. Erst seit 1933 gibt es eine hauseigene Ballett-Gruppe inklusive Orchester – das eigene ästhetische Credo war geboren.
Das Mussorgski-Theater (damals noch „Malegot“ genannt) hat schon immer klassische Opern, Operetten und Ballette auf die Bühne gebracht, wobei auch experimentelle moderne Werke in das Repertoire gehörten – bis das Theater in den 30er Jahren zur Opern-Schmiede im Zeichen des sozialistischen Realismus ernannt wurde. In dieser Zeit fanden die offizielle Ästhetik und Politik ihren Ausdruck in den Inszenierungen.
Erst mit der Tauwetter-Periode in den 70er Jahren fand das Theater am berühmten „Platz der Künste“ zurück zu seiner alten Form. Eins nach dem anderen kamen in den folgenden Jahren die großen russischen Opernwerke zurück ins Programm: Dazu gehört „Boris Godunow“ von Mussorgski – eine der größten und bekanntesten Erfolge der Bühne seit dem Wiederaufleben des Theaters, weshalb es 1989 auch den Namen dieses bekannten russischen Komponisten annahm.
Zwar ist das künstlerische Niveau im Mussorgski meist geringer als im Mariinski-Theater. Aber das Interieur ist fast ebenso stimmungsvoll.
Heute wird das Opern- und Ballett-Repertoire kontinuierlich aktualisiert: Das Mussorgski-Theater bietet klassische Inszenierungen vieler Tschaikowski-Werke wie "Der Nußknacker" und "Schwanensee" genauso wie europäische Opern von Verdi oder Bizet. Auch das ganz junge Publikum wird im Programm fündig: sehr hübsch gemacht ist etwa „Der Zauberer von Oz“.
(mga+sb/.rufo)
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Das Mussorgski-Theater ist etwas kleiner als das Mariinski und auch das Niveau ist meist niedriger. Nichtsdestotrotz hat es sich seit Ende der 80er Jahre auch international einen Namen gemacht. Mit klassischen russischen Opern wie „Ewgenij Onegin“ von Tschaikowski und europäischen Werken wie „La Traviata“ von Verdi hat es sich in den vergangenen Jahrzehnten als festen Bestandteil in der Petersburger Kulturlandschaft etabliert.
