|
|
|
Andrej-Mironov-Theater
|
|
|
In Russland kennt ihn jeder, den berühmten Schauspieler Andrej Mironow. Mit Komödien aller Couleur wie etwa die „Diamantenhand“ hat er sein Publikum zum Lachen und Schmunzeln gebracht, „denn wenn ein Mensch lächelt, lacht, entzückt ist oder mitfühlt, dann wird er reiner und besser“, so seine Worte. Nach seinem Tod 1987 wollten ihm viele ein Denkmal setzen – das Andrej-Mironow-Theater auf der Petrograder Seite ist eines.
Nur ein paar Schritte von der Metro-Station Petrogradskaja entfernt steht ein beeindruckendes Wohnhaus, einer mittelalterlichen Burg mit zwei Türmen ähnlich. Dort im Erdgeschoss hat das Andrej-Mironow-Theater sein Zuhause. Kurz nach dem Tod Mironows 1988 gegründet, zog es aber erst 1996 in die Räume an der Petrogradskaja. Symbolisch mutet an, dass der Großvater Mironows vor der Oktoberrevolution kurze Zeit der Besitzer des Hauses war.
Direktor ist Rudolf Furmanow, der den Namen seines Theaters nicht zufällig gewählt hat, denn er stand zwanzig Jahre mit Mironow gemeinsam auf der Bühne. So hängt neben der Garderobe eine große Potrait-Fotografie des begnadeten Schauspielers Mironow, der neben seinen Theater-Auftritten allein in über dreißig Kinofilmen die Hauptrolle spielte.
Das Repertoire des Theaters reicht von klassischen russischen bis hin zu europäischen Theater- oder für die Bühne umgearbeiteten Prosastücken. Über 80 der besten Schauspieler Petersburgs und Moskaus arbeiten am Theater auf Vertragsbasis und zeigen in Stücken wie „Die toten Seelen“, „Oblomow“ oder „O, mein Narr, ich verliere den Verstand!“ ihr Können. Letzteres hatte 2001 seine Premiere, als am Theater der 60. Geburtstag Andrej Mironows begangen wurde und setzt sein Leben und Werk in Szene.
Die Bühnenstücke werden hier meist nach Motiven der zugrunde liegenden literarischen Stoffe inszeniert, individuell ausstaffiert und zeichnen sich mitunter durch eine ganz eigenwillige Dramaturgie aus: Originalität ist garantiert! Die Aufführungen sind daher aber nicht Jedermanns Sache. Während sich etwa Tschechows „Glückspilz“, der seit Februar 2004 läuft, großer Beliebtheit erfreut, bleibt nach den „Toten Seelen“ (Gogol, Bulgakow) so mancher Zuschauer verstört zurück.
|
|
Die Koordinaten: |
Andrej-Mironow-Theater
Bolschoj Prospekt, 75/35
Tel.: 346 16 79
Nächste Metro: Petrogradskaja
|
|
|
Fazit: Im Andrej-Mironow-Theater findet der Petersburg-Besucher definitiv eine Alternative zu den Dramentheatern des Stadtzentrums. Das zeigt schon das Interieur: Fotos der Regisseure und Akteure sind aufgehängt, der Theater-Saal selbst ist klein und schlicht – keine Verzierungen an den Wänden oder prachtvolle Kronleuchter an den Decken. Dafür wird auf der Bühne getanzt, gesungen, gelacht und geweint – mit Schauspielern, die ihr Charisma in den Raum sprühen und zu Recht den Applaus der Zuschauer ernten.
(mga/.rufo)
|
|
© rUFO
Weitere Nutzung im Internet oder Veröffentlichung auch auszugsweise nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion und mit Quellenangabe www.aktuell.RU
www.aktuell.RU ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internetseiten.
|
|
|