St. Petersburg. Der russische Gasmonopolist Gasprom wird in naher Zukunft in die Nordwest-Region und nach Petersburg expandieren. Dies gab am Wochenende Vorstandschef Alexej Miller bekannt. Die Nördliche Hauptstadt bekommt einen gigantischen Hochhausbau a la Moskau verpasst, und Gouverneurin Valentina Matwijenko darf sich auf einen dicken Zuschuss für den Stadthaushalt freuen.
Miller, ein „Moskauer Petersburger“ und Freund von Präsident Wladimir Putin, verspricht, „mehr als eine Milliarde Rubel“ in die Infrastruktur seiner Heimatstadt zu investieren. Fürs erste will Gasprom seine neue Tochterfirma Gaspromregiongas in St. Petersburg registrieren. Diese Struktur wird die Gaslieferungen landesweit lenken.
Geplant ist weiterhin der Bau eines Hochhauses namens Gaspromzentr (voraussichtlich am rechten Newa-Ufer gegenüber dem Smolny-Kloster); in dem die ganzen neuen Strukturen des Konzerns untergebracht werden sollen. Laut Miller ist dies ein „grandioses Projekt“. In Moskau verfügt Gasprom bereits über eine 35 Stockwerke hohe Zentrale; nach Millers Ambitionen zu urteilen, plant er für Petersburg etwas noch Gigantischeres.
Flüssiggasexport nach Nordamerika und eine Gasleitung nach Westeuropa
Gasprom steht nach eigenen Angaben kurz vor einem Vertragsabschluss mit Kanada und den USA über die Lieferung von Flüssiggas. Eine Verflüssigungsfabrik soll im Leningrader Gebiet unweit des im Bau befindlichen Hafens Ust-Luga entstehen. Die Lieferungen sollen via Europa erfolgen.
In der weiteren Planung ist eine Nordeuropäische Gasleitung – durch das Leningrader Gebiet, die Ostsee bis nach Deutschland und Großbritannien. Sozusagen als Abfallprodukt dieses Großprojekts wird sich Gasprom mit der weiteren Gasvernetzung des Leningrader Gebietes befassen.
Ein dickes Polster für den Petersburger Stadthaushalt
Matwijenkos Politik der Heranziehung von potenten Steuerzahlern hat also einen weiteren Erfolg zu verbuchen. Auf die Frage des Korrespondenten der Tageszeitung „Kommersant“, wie viel Geld die neue Holding Gaspromregiongas dem Stadthaushalt bescheren wird, hieß es im Smolny einfach und rundum zufrieden: „Sehr viel!“ (sb/.rufo)
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