St. Petersburg. Fast ein Jahrzehnt war die Metro-Linie 1 zwischen „Lesnaja“ und „Ploschtschad Mushestwa“ gesperrt, weil 1995 ein unterirdischer Fluss den Tunnel überflutet hatte. Letzes Jahr hatte die neue Stadtregierung versprochen, die Bauarbeiten bis zum Stadtgeburtstag zum Abschluss zu bringen. Das Versprechen wuirde formell gehalten – gestern fuhr ein erster Probezug.
An der Station „Lesnaja“ stieg Gouverneurin Valentina Matwienko in den Führerstand eines mit Stadtwappen und Nationalflagge geschmückten Metro-Wagen. Er wurde allerdings durch einen zweiten Akku-angetriebenen Waggon durch den neuen Tunnel geschoben. Das war nötig, weil die Elektrik sowie sämtliche signal- und Sicherheitsanlagen erst im Laufe des Juni vollständig installiert sein werden. So tuckelte der Zug dann mit nur 15 Kilometern pro Stunde bis zum „Ploschtschad Mushestwa“, wo die Gouverneurin höchstpersönlich die Ehre hatte, die erste Bahnhofsansage durchzugeben.
Gewöhnlich rast die Metro mit 80 Sachen durch die unterirdischen Tunnel der Stadt. Ab dem 23. Juni wird das auch auf diesem Abschnitt wieder der Fall sein. Damit wird für die Ansässigen der morgendliche Sturm auf die Busse und Marschrutkas ein Ende haben, die als Shuttle zwischen den betroffenen Metro-Stationen eingerichtet worden waren.
Bevor es aber soweit ist, müssen die Bewohner der Wyborger Seite und der "Grashdanka" aber noch einmal viel Geduld aufbringen: Denn vom 5. bis zum 12. Juni wird auch zwischen „Ploschtschad Lenina“ und „Lesnaja“ keine Metro fahren, so dass die Bewohner der betroffenen Viertel in dieser Zeit auch auf Busse und Sammeltaxis zurückgreifen müssen – ein Verkehrschaos ist vorprogrammiert. Danach wird vom 13. bis zum 23. Juni nur die Station „Ploschtschad Mushestwa“ nicht angefahren. Nun, das kennen die Petersburger schon - und in dieser letzten Woche, bevor die Metro wieder regelmäßig fährt, heißt es nur: „Augen zu und durch!“
(mga/.rufo)
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