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13-10-2003 SPB Stadtnachrichten |
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Petersburger Immobilienpreise starten durch
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St. Petersburg. 31 Prozent Wertsteigerung im Jahr – diesen satten Gewinn können sich Immobilienbesitzer in St. Petersburg im Jubiläumsjahr 2003 ihrem Vermögen zuschreiben. Erstmals durchbrach der Preisindex für den Wohnungsmarkt der Newa-Metropole im September die Marke von 700 Punkten – sprich US-Dollar pro Quadratmeter. Von 699 stieg er gleich um 24 Punkte auf 723. So schnell waren Wohnungen im letzten Jahr noch nie teurer geworden.
Im September 2002 stand der anhand der Verkaufsangebote auf dem Petersburger Immobilienmarkt (unter Ausschluss der zum Erstbezug angebotenen Neubauten) von der Fachzeitschrift „Nedwishimost i stroitelstwo Peterburga“ errechnete Index noch auf 551 Punkten. Erst zum Jahreswechsel übersprang er die bisherige Höchstmarke von 592 Punkten, die vor der russischen Finanzkrise im August 1998 erreicht worden war.
Vor genau zwei Jahren, im September 2001, hatte der Index gerade erst wieder die 400-Punkte-Grenze genommen und stand bei 416 Dollar. Wer damals in eine Petersburger Wohnung investierte, hat also in der Zwischenzeit einen Wertzuwachs von 74 Prozent zu verbuchen. Insgesamt eine ideale Geldanlage – wer das Objekt nicht selbst bewohnt, kann noch dazu Mieteinnahmen erwirtschaften.
Wer sich allerdings all diese Zeit nur mit dem Gedanken an einen Wohnungskauf an der Newa trug, muss entsprechend mehr hinlegen – wenn es denn überhaupt gelingt, schneller Geld anzusparen als die Preise steigen. Einziger Trost dabei: In Moskau liegt der Wohnungs-Preisindex nochmals gut 75 Prozent höher als in St. Petersburg.
Eine gewisse Relativierung des Preisanstiegs bringt allerdings der Blick auf den Dollarkurs: Denn das Maß aller Dinge, als das der Dollar auf dem russischen Immobilienmarkt bislang galt, ist in der Zwischenzeit weich geworden: Gegenüber dem Rubel steht der Dollar jetzt fast 5 Prozent niedriger als vor einem Jahr, gegenüber dem Euro verlor die US-Währung sogar über 18 Prozent.
Elitäre Wohnanlagen oder Nobel-sanierte Altbauwohnungen werden von dem Index nicht separat erfasst. Da der gesamte angebotene Wohnraum bei dieser Berechnung der „Durchschnittskörpertemperatur im Krankenhaus“ über einen Kamm geschoren wird, ergeben die nach Hausart oder Stadtviertel sortierten Unterindexe ein etwas seltsames Bild: Die billigsten Stadtviertel sind demnach gerade die bei begüterten Käufern durchaus begehrten Innenstadtbezirke Petrograder Seite (690 Punkte) und Zentralrayon (693 Punkte) – dies wegen der vielen dort angebotenen heruntergewirtschafteten Altbauwohnungen.
Der teuerste Bezirk ist der Moskowski Rayon mit 762 Punkten, in dem es viele solide „Stalin-Häuser“ gibt. Und mit 838 Punkten den höchsten Quadratmeterpreis bei den Haus- und Wohnungstypen erzielen ausgerechnet Einzimmerwohnungen in aus Ziegeln errichteten „Chruschtschowkas“ – dafür sind in diesen Häusern aus den 60er Jahren die Wohnungen so winzig, dass sie doch wieder verhältnismäßig billig sind.
(ld/.rufo)
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