St. Petersburg. Eine Gruppe deutscher Kinder und Jugendlicher wurde am 20. April in der Metrostation „Gorkowskaja“ von Skinheads überfallen. Zwei von ihnen trugen Verletzungen durch Fausthiebe und Stiefeltritte davon. Die Miliz nahm den Vorfall lediglich zu Protokoll und verweigerte eine Verfolgung der sieben Täter. Der unter Schock stehenden Jugendgruppe wurde erklärt, sie sei Opfer einer Skinhead-Aktion anlässlich des Geburtstages von Adolf Hitler geworden.
Die Angreifer hatten es offensichtlich auf die dunkelhäutigen Mitglieder der Gruppe abgesehen, die zu einem Zirkusprojekt mit Straßenkindern aus Berlin nach Petersburg gekommen waren. Dank dem Eingreifen des Projektleiters, der als Akrobatik-Trainer eine Kampfsportausbildung hat, konnte Schlimmeres verhindert werden. Die kahlgeschorenen 20 bis 25 Jahre alten Schläger wurden schließlich von einem Mann, anscheinend dem Anführer der Nazi-Sturmabteilung, zurückgepfiffen und ließen von ihren Opfern ab.
Geschockt war die Gruppe von der Gleichgültigkeit der anderen Fahrgäste in der Metrostation. Keiner der vielen unfreiwilligen Zeugen des brutalen Geschehens griff ein. Auch die Reaktion der Miliz lässt viel zu wünschen übrig. Die ganze Angelegenheit wird inzwischen auf Konsularebene behandelt.
Die acht Kinder und Jugendlichen nebst zwei Betreuern halten sich im Rahmen der von Putin und Schröder initiierten „Deutsch-russischen Kulturtreffen“ in Petersburg auf, wo sie gemeinsam mit dem Kinderzirkus „Upsala“ an einem Sozialprojekt für Straßenkinder arbeiten.
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