Moskau. Der deutsche Technologie-Konzern Siemens ist offenbar an einer Übernahme des russischen Turbinenherstellers „Silowye Maschiny“ („Kraftmaschinen“) interessiert. Wladimir Potanin, Besitzer des Petersburger Maschinenbauwerks würde sich gern von Kraftmaschinen trennen, doch der Kreml ist nach Presseberichten gegen einen Ausverkauf an die Deutschen.
Das generelle Interesse von Siemens bestätigte der Abteilungsleiter für Unternehmensstrategie in Russland, Alexej Grigoriew: „Silowye Maschiny ist einer der traditionellen russischen Energiemaschinenbauer. Wenn wir uns in Russland weiter entwickeln wollen, brauchen wir eine enge Partnerschaft mit diesem Unternehmen“, sagte er gegenüber russland-aktuell.RU.
In Sondierungsgesprächen verhandelt der deutsche High-Tech Konzern mit den Russen über einen Ausbau seines derzeitigen Fünf-Prozent-Anteils. Ob Siemens „Kraftmaschinen“ gleich übernehmen will, wollte Grigoriew noch nicht kommentieren.
Zu den Gerüchten, dass der Kreml etwas gegen das Geschäft habe, konnte er ebenfalls nichts sagen. „Wir haben weder mit Präsident Putin, noch mit irgendeiner anderen Person im Kreml Probleme“, teilte Grigoriew lediglich mit.
Befürchtungen, dass Siemens mit dem Kauf von Kraftmaschinen lediglich einen Konkurrenten schlucken wolle, um dessen Produktion nach Westeuropa zu verlagern, trat er entgegen. Wenn Siemens Kraftmaschinen übernehme, dann um seine Expansion in Russland voran zu treiben.
Eigentlich sollte Kraftmaschinen schon Anfang Juni mit dem Maschinenbauer OMZ (früher Uralmasch) des georgisch-russischen Oligarchen Kacha Bendukidse fusionieren. Doch diese Fusion steht auf der Kippe, seit die Aktionärsversammlung von OMZ Ende Juni nicht zustande kam und somit die Wahl eines gemeinsamen Aufsichtsrates ins Wasser fiel.
Kraftmaschinen arbeitet in 45 Ländern der Erde und ist einer der führenden Hersteller von Turbinen und Generatoren vor allem für die Länder Osteuropas und im Nahen Osten.
(ab/.rufo)
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