Moskau. Die Fusion der beiden größten russischen Maschinenbauer, „Kraftmaschinen“ und „Vereinigte Maschinenwerke“ (OMZ - früher Uralmasch) steht auf der Kippe. Beide Seiten werfen sich gegenseitig Desinteresse an dem im Dezember eingefädelten Geschäft vor. Hinter den Konzernen stehen die Oligarchen Wladimir Potanin und Kacha Bendukidse.
Bei der Jahresaktionärsversammlung von OMZ am Mittwoch sollten auch „Kraftmaschinen“-Vertreter in den Aufsichtsrat gewählt werden. Doch weil Bendukidse – inzwischen Wirtschaftsminister in Georgien, aber mit über 25 Prozent immer noch Großaktionär bei OMZ – keinen Abgesandten zur Versammlung schickte, war die nicht abstimmungsfähig.
Das sei ein Versuch, die Fusion zu stoppen, wertete ein „Kraftmaschinen“-Sprecher. OMZ hingegen ist der Ansicht, dass die Schuld allein bei Potanin liege. Dessen Finanzgesellschaft „Interros“ ist Haupteigner der „Kraftmaschinen“ und sollte einen Teil der Aktien gegen Anteile von OMZ tauschen. Bisher ist nichts passiert.
Nun werfen sich beide Seiten vor, die Fusion blockieren zu wollen. In der russischen Presse wurden Gerüchte laut, dass der Siemens-Konzern nun Anteile an den „Kraftmaschinen“-Werken kaufen wolle.
In der Moskauer Siemens-Zentrale bestätigte eine Sprecherin zwar, dass Siemens Beziehungen zu beiden Konzernen, „wie zu allen großen Maschinenbauern in Russland“, habe. Eventuelle Übernahmeabsichten wollte sie aber nicht kommentieren.
(ab/.rufo)
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